. . . Joka Pipercevic?

Joka Pipercevic aus dem Jahrgang 2006 hat 2008 ihr Abitur gemacht und nahm direkt im Anschluss ein Studium der Biochemie an der Technischen Universität in München (TUM) auf. Schon während des Studiums bildete sich Joka konstant weiter, sie besuchte beispielsweise an Wochenenden Tagungen der Uni oder auch des Max- Planck-Instituts und absolvierte in den Semesterferien Praktika. Auch darüber hinaus war Joka vielseitig engagiert, zum Beispiel als Teilnehmerin bei ‚Model United Nations‘ oder verschiedenen Akademien.

Da Joka ihr Bachelorstudium besonders flott absolvierte und die Abschlussarbeit vorziehen konnte, blieb ihr im 6. Semester Zeit zum Reisen: Indien sollte es sein! Zunächst arbeitete Joka am NCBS, einem bekannten indischen Forschungsinstitut und forschte gemeinsam mit den einheimischen Wissenschaftlern über die Neurobiologie des Fadenwurms ‘C. elegans’. In Versuchen wurden die Würmer mit einer oder zwei Mutationen in bestimmten Proteinen genetisch verändert und die darauffolgenden Veränderungen am Verhalten und der Physiologie bestimmter Nerven ließen Schlussfolgerungen zu, wie wichtig diese Proteine für die Entstehung von Nerven oder Synapsen sind. Solche Erkenntnisse können mitunter auch auf den menschlichen Organismus übertragbar sein. Neben spannenden wissenschaftlichen Eindrücken nahm sich Joka auch noch Zeit für die Erkundung des Subkontinents. Dabei lernte sie die indische Kultur und deren Traditionen besser kennen, wurde aber auch für gesellschaftliche Brennpunkt-Themen sensibilisiert, wie beispielsweise die gängige Praxis der arrangierten Ehen.

Nach der Rückkehr aus Indien nahm Joka ein Masterstudium in Biochemie auf, wieder an ihrer ehemaligen Universität in München. Ihre Lust am Reisen lebte sie nun in den Semesterferien aus und besuchte Spanien, Frankreich, Italien und die Türkei, bevor sie im September 2013 ihren Master abschließen konnte. Das Thema von Jokas Masterarbeit, die sich mit Kernspinresonanz befasste, ist weiterhin ihr Forschungsgebiet. Mithilfe der Kernspinresonanz beschäftigte sie sich zuerst mit dem Mechanismus des Zelltodes, der besonders bei Krebskrankheiten nicht richtig funktioniert. Dafür war sie zuerst für neun Monate an der Harvard University in Boston, wo sie die USA näher kennen lernen konnte und später für weiteres Jahr an ihrer Münchner Heimatuniversität.
Seit September 2015 promoviert Joka an der Universität Basel in der Schweiz. Sie erforscht hier die Struktur eines bakteriellen Toxin: Dieses wird von manchen Bakterien in unserem Darm sekretiert, um sich in unserem überbevölkerten Darm leichter anzusiedeln.
Während der Forschungsarbeit teilt sie gerne als Kursleiterin ihre Begeisterung und biochemisches Know-how an die Schüler der Vorbilderakademie oder der Deutschen Schülerakademie. Den Kontakt zu TiL hat Joka stets gehalten: Sei es durch ihren Einsatz für Münchner Studieninfo-Tage für Abi-TiLer. oder als Kommissionleiterin für Gemeinnützige Arbeit des TiL-Alumni Vereins. Dafür bedanken wir uns herzlich!