… Vahid Akbari?

Vahid Akbari aus dem TiL-Jahrgang 2004 zeigt uns, dass man auch auf Umwegen seine Ziele erreichen und manchmal genau dies der beste Weg sein kann.

Nach seinem Abitur 2008 entschied sich Vahid zunächst für eine Ausbildung in der Spitzengastronomie eines Sternehotels in Baiersbronn, die er – nach „harten Lehrjahren“ – erfolgreich abschloss. Seine berufliche Zukunft sah er jedoch nicht in der Gastronomie – doch die Aufopferungen sollten nicht umsonst gewesen sein, wie er rückblickend sagt. Und auch mit der Tracht, die er im Restaurant als Berufskleidung tragen musste, hatte er sich zwischenzeitlich gut angefreundet, so dass ihm der Wechsel zur Uniform nicht schwerfiel: Von Baiersbronn zog Vahid nämlich Ende 2012 nach Dubai, wo er, wie er sagt, „so was ähnliches tat wie wohnen“, da er fortan bei der Fluglinie Emirates als Flugbegleiter arbeitete. Denn nun war die ganze Welt sein Zuhause geworden – mit einem Koffer als Kleiderschrank.

Doch auch der Job als Flugbegleiter war für Vahid nur ein Zwischenstopp, den „Anschlussflug mit der Destination ‚Cockpit‘“ hatte er da schon lange gebucht, wie er selbst schreibt.
Um sich diesen Traum zu erfüllen, wechselte er im Winter 2014 ein letztes Mal seine Uniform und arbeitete zwischenzeitlich als „Food & Beverage Assistant Manager“ in einem großen Hotel in St. Moritz, um die finanzielle Grundlage für die recht kostspielige Ausbildung zum Berufspiloten zu schaffen. Diese absolvierte er anschließend, mit viel Disziplin und Ehrgeiz, in der Regional Air School Tuzla in Rumänien.

Erste Erfahrungen im Cockpit sammelte Vahid im September 2017 als Co-Pilot der Boeing 737 bei der rumänische Fluglinie Blue Air. Über seine Zeit bei TiL, die, wie er sagt, „ambitionierten, ehrgeizigen Menschen eine Grundlage gibt, sich die Zukunft so zu schaffen, wie sie sich erträumen.“ ist er dankbar und er ist stolz, sein Ziel, Pilot zu werden, erreicht zu haben.

Seit April 2019 wohnt Vahid nun in Casablanca in Marokko und fliegt für das staatliche Unternehmen Royal Air Maroc auf der Boeing 737-Flotte. Leider trifft die aktuelle Corona-Pandemie besonders die Flugbranche hart: Massive Reisebeschränkungen auf der ganzen Welt haben das Passagieraufkommen auf ein Minimum schrumpfen lassen. Deshalb ist auch Vahid zurzeit auf Standby und fliegt nur von Zeit zu Zeit. Allerdings hat er große Hoffnungen in die bevorstehenden Impfungen und freut sich auf eine Zeit, in der die Anfrage wieder steigt.

Wir sind gespannt, wie es bei Vahid nach Corona weitergehen wird und wünschen ihm weiterhin viel Erfolg und Freude am Fliegen! Und ab jetzt hören wir immer ganz genau hin, wenn es im Flugzeug heißt „Hello, this is your captain speaking…“