Ihre zweite Sommerferienwoche verbrachten rund 80 TiLer*innen aus Baden-Württemberg und Bayern auf dem Campus des Salem International Colleges in Überlingen. Die 19. Sommerakademie stand unter dem Motto „Hoffnung – Die treibende Kraft für eine bessere Zukunft“. Die Teilnehmenden durften in dieser unvergesslichen Woche erfahren, dass Hoffnung kein bloßes Gefühl ist, sondern eine unerschütterliche Kraft, die Ideen entfacht und Energie gibt, die Welt zu verändern. Hoffnung treibt uns an, das Unmögliche zu wagen, Barrieren zu durchbrechen und für eine bessere Zukunft zu kämpfen.
Die Stipendiat*innen hatten die Möglichkeit, sich mit dem Thema Hoffnung aus der Perspektive unterschiedlicher wissenschaftlicher Disziplinen auseinanderzusetzen: Der Wirtschaftskurs untersuchte, wie Hoffnung als Treibstoff für Innovation und Wirtschaftswachstum dient; der Kurs Experimentelle Psychologie, wie Hoffnung unser Verhalten beeinflusst und welche psychologischen Mechanismen dahinter stecken. Im Kurs KI & Robotik wurde gezeigt, wie Künstliche Intelligenz und Robotik als Hoffnungsträger für eine bessere Zukunft fungieren können. Der Medizinkurs beleuchtete die Rolle der Hoffnung im medizinischen Heilungsprozess. Im Kurs Klimaschutz & Umwelt wurden die dramatischen Auswirkungen des Klimawandels und dazugehörige Umweltparameter analysiert. Außerdem konnten die Teilnehmenden befähigt, eigene Projekte zur Rettung unseres Planeten zu entwickeln. Der Kurs Literatur & Digitale Geisteswissenschaften zeigte, wie literaturwissenschaftliche und digitale Methoden eingesetzt werden können, um den Begriff der Hoffnung in Texten zu analysieren.
Auch das Freizeitprogramm kam nicht zu kurz: So haben die Teilnehmenden der Sommerakademie neben den Kursen, dem breitgefächerten Sportangebot sowie dem bunten Abendprogramm die Möglichkeit, bei den kursübergreifenden Angeboten (kurz KüA) selbst zu Kursleiter*innen zu werden und andere an ihrem Wissen und Interessen teilhaben zu lassen: Von Tibetisch, Malen mit Akryl-Farben, Digitale Musikproduktion, Gesellschaftstanz, über Sprayen, Karate, bis hin zu Vision-Boards, Boxen, akrobatischem Rock´n´Roll und dem Kurs „keine Angst vor Mathe“ waren die Angebote so vielfältig wie die Stipendiat*innen selbst.
Auch das Sportprogramm war sehr vielfältig. Neben dem Ausprobieren von exotischeren Disziplinen wie Bogenschießen, Speedminton und Slackline, sind auch Sportarten wie Basketball, Beachvolleyball, Tennis, Fußball, Tischtennis und Badminton sehr beliebt bei unseren Stipendiat*innen. Beim täglichen – selbstverständlich freiwilligen – Morgenlauf rund um das College-Gelände konnten unsere Frühaufsteher*innen in ihrem ganz eigenen Tempo fit in den Tag starten – und wurden mit einem atemberaubenden Panorama-Blick auf den Bodensee belohnt.
Weitere Highlights waren die Campus-Olympiade, eine abendliche Rundfahrt auf dem Bodensee sowie der Infotag Studium und Beruf. Beim Abend mit Gästen teilten in einer inspirierenden Gesprächsrunde drei Hoffnungsträger*innen ihre ganz persönliche Perspektiven auf das Thema „Hoffnung“ mit uns: Marvin Ogolla, TiL Bayern-Alumnus erzählte von seinem Antrieb, sich ehrenamtlich für andere Menschen einzusetzen – unter anderem im Katastrophenschutz beim Technischen Hilfswerk und als Rettungssanitäter. Neonatologe und Kinderarzt Florens Lohrmann gab einen berührenden Einblick in seine Arbeit mit seinen kleinen Patient*innen sowie deren Familien – und berichtete von hoffnungsvollen Entwicklungen in der Medizin. Gloria Boateng, Bildungsaktivistin und Lehrerin an einer Gesamtschule in Hamburg, gab ganz persönliche Einblicke in ihren eigenen steinigen Weg zum Erfolg – und betonte, dass Bildungsungleichheit immer auch mit einer diskriminierungs- und rassismuskritischen Brille betrachtet werden muss.
Atmosphärischer Höhepunkt war auch in diesem Jahr wieder der „Abend der Talente“, bei dem die Stipendiat*innen die Möglichkeit hatten, ihre Leidenschaften auf die Bühne bringen. Gesangliche Einlagen, selbstgeschriebene Gedichte, Zaubertricks, ein Vortrag mit der Blockflöte – das sind nur einige Beispiele der diesjährigen Darbietungen, die für reichlich Gänsehautmomente sorgten. Und das Wichtigste: Es geht nicht um Leistungsdruck oder Perfektion. Im Mittelpunkt steht das Sich-Ausprobieren – und hoffentlich spätestens nach Ertönen des tosenden Publikumsapplauses ein Zugewinn an Selbstbewusstsein.
Bei interessanten und kreativen Abschlusspräsentationen am letzten Abend konnten die Teilnehmenden einen kleinen Einblick in die Inhalte der anderen Kurse erhalten. Anschließend schwangen alle das Tanzbein bei der inzwischen auch schon traditionellen Silent Disco und starteten so in die verbleibenden Sommerferien – ein gelungener Abschluss einer ereignisreichen und inspirierenden Woche!