Talent kennt keine Herkunft – neuer Jahrgang aufgenommen
53 neue Stipendiatinnen und Stipendiaten sind seit dem 1. September Teil der TiL-Familie und werden auf ihrem Bildungsweg umfassend unterstützt. Sie wurden Mitte November in einem feierlichen Rahmen mit Petra Olschowski, der Staatssekretärin im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, sowie den Geschäftsführern der Baden-Württemberg Stiftung, Christoph Dahl, und der Josef Wund Stiftung, Christoph Palm, im Neuen Schloss in Stuttgart bei Talent im Land aufgenommen.
„Im antiken Rom war das Wort ‚Talent‘ eine Gewichtseinheit – und im übertragenen Sinne gilt das auch noch bis heute. Denn ‚all ihr Talent in die Waagschale geworfen‘ haben die ausgewählten 53 Stipendiatinnen und Stipendiaten. Sie haben gezeigt, dass sie großes Talent besitzen und damit das Auswahlgremium des Programms für sich gewonnen“, betonte Petra Olschowski in ihrer Ansprache. Für die 39 Schülerinnen und 14 Schüler, die aus rund 270 Bewerbungen ausgewählt wurden, öffnen sich als TiL-Stipendiaten neue Perspektiven. Neben einer monatlichen Unterstützung von 150 Euro können sie an einem umfangreichen Seminar- und Bildungsprogramm teilnehmen und erhalten bei Bedarf eine individuelle Beratung.
Die ins Stipendienprogramm neu aufgenommenen Schülerinnen und Schüler haben sich bereits sozial oder politisch engagiert oder Auszeichnungen für schulische oder sportliche Leistungen erhalten. „Die Jugendlichen beeindrucken mich jedes Jahr aufs Neue: Sie sind vielseitig interessiert und setzen sich für andere ein, obwohl ihre Lebensumstände nicht immer einfach sind. Mit Talent im Land unterstützen wir die Jugendlichen, ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen“, sagte Christoph Dahl, Geschäftsführer der Baden-Württemberg Stiftung. Das Engagement für den Klimaschutz, das Einstehen für Gleichberechtigung und der Wunsch, anderen etwas beizubringen, zeichnet die Jugendlichen aus: Sie wollen Lehrerinnen und Lehrer werden, sich beim Freiwilligendienst engagieren, für Frauenrechte kämpfen oder die Umwelt schützen.
Der TiL-Jahrgang 2021 ist eine vielfältige Gruppe: 22 Schülerinnen und Schüler sind in Deutschland geboren, 11 in Syrien. Weitere Geburtsländer sind Afghanistan, Iran, Pakistan, Türkei, Portugal, Usbekistan, Rumänien, Moldawien, Italien, Griechenland, Mazedonien, Russland und Bulgarien. Die Altersspanne reicht von 12 bis 21 Jahre, über die Hälfte sind zwischen 15 und 17 Jahre alt. Während vier Schülerinnen und Schüler keinen Migrationshintergrund haben, sind 29 Stipendiatinnen und Stipendiaten erst innerhalb der letzten sechs Jahre nach Deutschland zugewandert. „Bei uns ist Vielfalt kein politisches Schlagwort. Sie wird bei TiL vielmehr tagtäglich im positivsten Sinne gelebt, wobei wir stets das Verbindende suchen. So entsteht durch unser Stipendienprogramm etwas Einmaliges, das mehr ist als die Summe der eingebrachten Eigenschaften“, betonte Christoph Palm, Geschäftsführer der Josef Wund Stiftung. Neben Drei der vergebenen Stipendien werden ermöglicht durch die Menold Bezler Stiftung.
Die Festveranstaltung unter der Moderation von Kimsy von Reischach lieferte den anwesenden Gästen einen Einblick in die Bestandteile des Programms, von denen die neuen Stipendiat:innen in den kommenden Jahren profitieren werden. Ein kurzer Film über das letztjährige Jahrestreffen spürte dem TiL-Spirit nach und machte Lust auf weitere Begegnungen. TiL-Alumnus Simmuz Doymaz berichtete in seiner Ansprache von seinen eigenen Erfahrungen und wie wichtig es sei, nicht nur ein Ziel vor Augen zu haben, sondern den Prozess, den Weg dorthin, immer gut im Blick zu behalten. TiL hierbei an seiner Seite zu wissen, das sei ein großes Glück und Geschenk.
Mit zwei musikalischen Beiträgen zeigte der neue Til-Jahrgang seine eigene Vielseitigkeit: Neu-Stipendiatin Tara Marx eröffnete mit einem Streicher-Trio den Festakt musikalisch, und Beyhan Tosun beeindruckte das Publikum mit einem selbst geschriebenen türkischen Rap. TiL-Alumna Ophundem Achale schließlich sorgte für Gänsehautmomente, als sie ihr Können unter Beweis stellte, mit dem sie sich in diesem Jahr auch an der Musikshow „The Voice of Germany“ teilnahm.
Der Abend klang bei netten Gesprächen und einem Fingerfood-Buffet, begleitet von Livemusik der Band um TiL-Alumnus Ivo Georgiev, harmonisch aus.