Laborpraktikum am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg

Im August waren auch in diesem Jahr acht TiL-Stipendiatinnen und Stipendiaten für ein einwöchiges Laborpraktikum am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg. Was sie dort erlebt haben, vermittelt der Bericht eines Teilnehmers, den wir in Auszügen hier wiedergeben:

„ […] Am ersten Tag unseres Praktikums blieb zwischen der Vorstellung des Heidelberger Life-Science Lab und den ersten Versuchen genügend Zeit für lustige Unterhaltungen. Dennoch lernten wir im Verlauf der Woche unter der Anleitung von Anja Reimann, die vom DKFZ aus uns betreute, nicht nur die richtige Handhabung mit der Pipette kennen, sondern auch wie man Proteine in einem Gel färbt, die Ermittlung der Zellzahlen mit einer *hust angebend* Neubauer-Zählkammer.

Durch das Hinzufügen von Todesligand bei lebenden humanen Leukämie-Zellen hatten wir am Ende der Woche auch ein paar tote Zellen auf dem Gewissen, aber Auftrag ist halt Auftrag… Unsere Arbeit bestand aber nicht nur aus praktischen Aufgaben im Labor, sondern die Unterscheidung von der Apoptose und Nekrose, die Funktionsweise eines Elektronenmikroskops, eine Vorstellung vom Krebsinformationszentrum, einen Einblick in die Medizintechnik und die theoretische Sequenzierung eines Genoms mit anschließender Besichtigung der millionenschweren „Babys“ gehörten ebenso zum Wochenplan.

Diese große und vielseitige Anzahl von Programmpunkten an einem „normalen“ Tag zeigte sich nicht nur bei unserem ständig wachsenden Wissenstand, sondern auch bei der Kilometeranzeige im Handy… Und so einigten wir uns mit TiL-Alumna Kameliya, die uns diese Woche begelitete, auf einen Power-Nap nach dem Abendessen, bevor wir uns eines Tages auf das Heidelberger Schloss wagten, natürlich mit der historischen Bergbahn und nicht zu Fuß.

Einen weiteren historischen Höhepunkt durften wir auch im Dokumentationszentrum der deutschen Sinti & Roma erleben. Die deutsche Gedenkstätte für die Opfer während der Zeit des Nationalsozialismus war eine sehr anschauliche Vorstellung, um diese sehr dunkle und harte Zeit der Menschen zu verdeutlichen. (Vielen Dank an den netten älteren Mann am Empfang, der uns doch noch kurz vor Öffnungszeit reinließ und am Ende einzelne Ausreißer aus der Gruppe im Gebäude zusammensuchte… Sorry, aber es war echt interessant…)

Am letzten richtigen Labortag, dem Donnerstag, durften wir eine einmalige Chance ergreifen und uns das berüchtigte 7-Tesla MRT aus kürzester Entfernung ansehen, naja zumindest die 18-Jährigen… Im Vergleich: Bisher eingesetzte Feldstärken von 1,5 Tesla bzw. 3 Tesla ermöglichen nur einen Bruchteil der Informationen im Vergleich zum 7-Tesla. (Knapp 10-Millionen teures Baby…).

Den Abend versüßten wir uns mit einem Zusammenkommen in der „Bierbrezel“ mit unserer Laborleitung Anja. Ein paar TiLer aus der Umgebung hatten sich auch Zeit genommen, und so verbrachten wir einen unvergesslichen letzten Abend dieser ereignisreichen Woche.“