Laborpraktikum am Heidelberger Life Science Lab 2017

Ein Schmankerl der besonderen Art gab es auch dieses Jahr in der letzten Woche der Sommerferien für eine kleine, illustre Truppe von Stipendiat*innen: das Laborpraktikum am Heidelberger Life Science Lab des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ).

Über eine ganze Woche – vom 4. bis 9. September – konnten die acht TiLer alles Mögliche über Durchflusszytometrie, Restriktionsanalyse, kompetente Bakterien und Apoptoseinduktion lernen und jetzt vielleicht auch erklären, was das bedeuten soll. An den freien Abenden in Heidelberg wurden die zukünftigen Laborant*innen außerdem von TiL-Alumna Kameliya Georgieva begleitet, die Ansprechpartnerin, Programmgestalterin und Expertin in einem sein konnte – Kameliya hatte vor ihrem Abitur selbst am Praktikum teilgenommen und studiert inzwischen Medizin an der Universität Ulm.

Stipendiatin Anna Kling war eine der Teilnehmer*innen am DKFZ-Laborpraktikum und nahm sich im Anschluss die Zeit, einen Bericht für das Büro zu verfassen, den wir natürlich nicht vorenthalten wollen.

Das perfekte Gemisch

Was werde ich nur nach dem Abitur machen? Diese Frage beantworten zu können, gestaltet sich als eine der schwierigsten Herausforderung in der Kursstufe.

Das Laborpraktikum am DKFZ gab uns die Chance, genau diese Frage mit Sicherheit beantworten zu können. Eine Woche lang arbeiteten wir acht TiLer im Labor des Life-Science-Lab in Heidelberg. Dort bekamen wir einen Einblick in die Arbeit eines Naturwissenschaftlers. Das genaue Pipettieren und das hochkonzentrierte Arbeiten stellte uns vor eine neue Herausforderung. Im Labor stand uns jedoch Anja vom Heidelberger Science Lab zu Seite, die uns mit ihrer langjährigen Erfahrung als Laborassistentin tatkräftig unterstützte. Sie zeigte uns die Grundlagen der Laborarbeit und gab uns einen Einblick in das Leben im Labor. Wir stellten nicht nur unser eigenes Agarosegel her und sequenzierten Proteine, sondern untersuchten sogar das proapoptotische Verhalten an lebendigen Zellen. Fernab von allen praktischen Aspekten wurden wir auch mit den theoretischen Aspekten konfrontiert, die ein wissenschaftliches Studium mit sich bringt. Unsere zahlreichen Besuche in den verschiedenen Fachbereichen am DFKZ führte uns die Vielfältigkeit eines naturwissenschaftlichen Berufes vor. So wurde uns Tilern bewusst, dass selbst nach unserem Studium uns immer noch alle Türen offenstehen. Durch das Studium lerne man sich in unterschiedliche Fachbereiche einarbeiten zu können, das sei das Entscheidende, so Herr Dr. Warnken, der uns eindrucksvoll seinen Fachbereich der Proteomik vorstellte. Seine Begeisterung für diesen Fachbereich führte uns vor Augen, welche Möglichkeiten eine naturwissenschaftliche Anstellung birgt. Nach unseren anstrengenden, aber unheimlich interessanten Stunden im Labor hatte die Alumna Kameliya ein abwechslungsreiches Abend-Programm für uns vorbereitet. Wir besuchten das Heidelberger Schloss, trafen uns mit der Heidelberger Regionalgruppe und bummelten in der Stadt. Kameliya studiert seit 2016 Medizin und konnte uns daher zahlreiche Informationen zu ihrem Studium geben und für ihr Fach begeistern.

Das Laborpraktikum in Heidelberg hat uns Mut gemacht unseren Interessen zu folgen und Dinge einfach mal auszuprobieren. Vor allem unsere Betreuer Anja vom Science Lab und Kameliya haben uns gezeigt, dass wir keine Angst haben müssen, wichtige Zukunftsentscheidung zu treffen. Wie auch im Labor, entsteht erst durch die unterschiedlichen Stoffe das gewünschte Gemisch. So geht für einige die Suche nach den Zutaten noch weiter und andere können nun anfangen ihr „Gemisch“ herzustellen.