Videos aus unserem Programm

20 Jahre Talent im Land

Zum 20-jährigen Jubiläum berichten einige ehemaligen und aktuell Geförderte aus verschiedenen TiL-Jahrgängen in diesem Video, welche Bedeutung das Stipendium für sie persönlich hatte.

TiL im Gespräch (Mitschnitt): Irgendwie gleich – und doch ganz anders?

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„Irgendwie gleich – und doch ganz anders?“ – mit dieser Frage beschäftigten sich Vertreter*innen von fünf Schülerstipendienprogrammen aus ganz Deutschland an der dritten Online-Gesprächsrunde im TiL-Jubiläumsjahr im September via Zoom. Im Austausch waren Stefanie Lüke, Projektleitung für Netzwerkarbeit beim Studienkompass, Friederike Chudaske, stellvertretende Programmleitung der NRWTalente, Jeannette Rau, Landeskoordinatorin Baden-Württemberg der START-Stiftung, Andrea Dutzek, Projektleiterin für „grips gewinnt“ der Joachim Herz Stiftung sowie Andreas Germann und Noreen Eberle für Talent im Land Baden-Württemberg. Erika Magyarosi übernahm wieder die Moderation.

Nach der Vorstellung aller Personen und Stiftungen standen die Entwicklungsschritte sowie Visionen und Ziele der einzelnen Stipendienprogramme im Mittelpunkt. Dabei wurde deutlich, dass sich die jeweils adressierten Zielgruppen teilweise voneinander unterscheiden – so haben zum Beispiel alle Geförderten der START-Stiftung eine Migrationsgeschichte – es aber bezüglich der Zielsetzungen der Programme viele Überschneidungen und Gemeinsamkeiten gibt; so fokussieren alle Programme die Förderung von talentierten Jugendlichen, die Hürden auf ihrem Bildungsweg haben, und teilen das große gemeinsame Ziel, die Bildungschancen in Deutschland gerechter zu gestalten.

Um sich von den Angeboten und Förderungen der anderen Programme inspirieren zu lassen tauschten sich die Vertreter*innen über die Besonderheiten ihrer Programme aus. Bei „grips gewinnt“ zum Beispiel gibt es das Angebot des Wandercoachings – hierbei coacht sich eine kleine Gruppe von Jugendlichen nach einer Einführung gegenseitig und mit professioneller Unterstützung bei der Bewegung im Freien. Die NRWTalente werden besonders bei Auslandsaufenthalten unterstützt, beim Studienkompass steht die ideelle Förderung durch ein vielfältiges Workshopprogramm im Mittelpunkt. Dass die Stipendienprogramme mit der Zeit gehen und sich an die Bedürfnissen und Interessen ihrer Zielgruppen anpassen, zeigt START mit der Entwicklung der STARTAcademy – einer Online-Plattform, mit der Möglichkeit zur Vernetzung von noch mehr jungen Menschen anbietet – und der Studienkompass mit einer öffentlich zugänglichen App mit Tipps rund um Studien- und Berufsorientierung.

Auch wenn die Stipendienprogramme schon ein umfangreiches und vielfältiges Programm bieten, so planen kontinuierlich die Erweiterung und Verbesserung ihres Programms. Die NRWTalente entwickeln ebenfalls ein Programm für diejenigen, die nicht als Stipendiat*innen in die Förderung aufgenommen werden konnten. Talent im Land stellt hier die Idee in den Raum, ein solches digitales Angebot programmübergreifend anzubieten und so eine Vernetzung der Jugendlichen innerhalb Deutschlands zu ermöglichen. „grips gewinnt“ möchte sich weiter auf die Bewerbung des Programms bei Lehrkräften fokussieren – denn diese seien oft der Schlüssel dafür, dass Schüler*innen von Stipendienprogrammen erführen.

Zum Schluss blieb noch Zeit zum Teilen von ganz besonderen und berührenden Erfahrungen im Programm. Auch Fragen aus dem Publikum konnten beantwortet werden und es wurde gezeigt, wie differenziert jedes Programm seine Bewerber*innen auswählt. Alle schlossen die inspirierende Runde mit dem Versprechen, sich bald wieder zu einem gemeinsamen Austausch zu verabreden. Die Vertreter*innen der Stipendienprogramme lobten die Kraft des gemeinsamen Austausches. So können große Ziele besser verfolgt und neue Ideen gesponnen werden.

Habt ihr die Gesprächsrunde verpasst oder möchtet sie noch einmal anhören? Dann könnt ihr das hier tun.

Die letzte Gesprächsrunde dieser Reihe findet am 21. Oktober im Rahmen unserer TiL-Jubiläumsveranstaltung statt und wird live übertragen. Dort werden sich ehemalige und aktuelle Stipendiat*innen darüber austauschen, was TiL zu TiL macht.

TiL im Gespräch (Mitschnitt): Vorbild oder Feigenblatt?

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Bei der zweiten Online-Gesprächsrunde zum 20-jährigen TiL-Jubiläum am 3. Juli diskutierten Katja Urbatsch und Lisa Graf über Stipendienprogramme für Schüler*innen und inwiefern diese politisches Engagement für mehr Bildungsgerechtigkeit in Deutschland vorantreiben oder bremsen können. „Vorbild oder Feigenblatt? – Können Stipendienprogramme für Schüler*innen strukturelle Herausforderungen in Bezug auf Bildungsgerechtigkeit ausgleichen?“ lautete die leicht provokativ gestellte Eingangsfrage, die unter der Moderation von Erika Magyarosi zu einem anregenden und lebhaften Gespräch führte.

Lisa Graf ist studierte Gymnasiallehrerin, setzt sich aktuell aber hauptberuflich als Autorin, Beraterin und Speakerin für mehr Bildungsgerechtigkeit in Deutschland ein. Katja Urbatsch gründete 2008 Arbeiterkind.de – eine Plattform für Schüler*innen und Studierende aus Familien ohne Hochschulerfahrung – und ist Geschäftsführerin der gemeinnützigen Initiative mit inzwischen etlichen Beschäftigten und einem großen Netzwerk an Mentor*innen und vielen Ehrenamtlichen an den 80 Standorten bundesweit.

Nach einer persönlichen Vorstellung der beiden Expertinnen und ihrer Bildungsbiografien erklärten sie zunächst, wie strukturelle Benachteiligung auf Menschen aus nichtakademischen Familien wirkt: Die Bildungswege von Menschen in Deutschland hängen stark von ihrer sozialen Herkunft ab, nicht von ihren persönlichen Talenten und Interessen. In Studien zeigt sich: 79 von 100 sogenannten Akademikerkindern studieren, wohingegen nur 27 von 100 Nicht-Akademikerkindern eine Universität besuchen. Lisa Graf machte den Unterschied zwischen strukturellen und individuellen Problemen deutlich: während die meisten Menschen individuell Herausforderungen zu meistern haben, liegt die Beseitigung struktureller Ungleichheiten nicht in der Macht der Betroffenen.

Als ehemalige Lehrerin berichtet Lisa Graf, wo diese strukturelle Ungerechtigkeit im Schulalltag besonders sichtbar ist. Im deutschen Bildungssystem wird die Mitarbeit der Familie für den Bildungserfolg junger Menschen mit einkalkuliert. Dies zeigt sich z.B. bei der Erledigung von Hausaufgaben und Langzeitprojekten, aber auch bei der Finanzierung von Lernmitteln. Die Beantragung von Förderung stellt dabei oft eine zu große Hürde dar. Zusätzlich zur erschwerten Teilhabe an Bildung kommt eine beschränkte kulturelle Teilhabe von Kindern aus sogenannten Arbeiterfamilien.

Beide warnten davor, einen Bildungsaufstieg als rein positives Erlebnis zu labeln – denn die Kinder entfernen und entfremden sich dabei immer von ihrer Ursprungsfamilie. Gleichzeitig stellten Katja Urbatsch und Lisa Graf die Bezeichnung „Aufstieg“ in Frage: Er vermittelt ein ganz klares Klassenbild und Ungleichgewicht. Warum werden Ausbildungsberufe als weniger wertvoll betrachtet als die Jobs studierter Menschen? Außerdem wird mit dem Begriff des „Aufsteigers“ und der Aufmerksamkeit auf solche Personen fälschlicherweise suggeriert, dass alle einen solchen Aufstieg schaffen könnten, wenn sie sich anstrengen würden. Versteckt bleiben dabei alle, die am Bildungssystem trotz ihres Potentials scheitern (sog. Survivorship-Bias).

Die Titelfrage, ob Stipendienprogramme für Schüler*innen wie Talent im Land dadurch, dass sie eine wichtige Aufgabe des Staates übernehmen, nicht auch den Druck für Veränderung verringern könnten, beantworteten beide differenziert, aber klar: Stipendienprogramme wie TiL, aber auch die Arbeit von Arbeiterkind.de oder der beiden Gäste als Autorinnen oder Personen der Öffentlichkeit, rücken das Thema Bildungsungerechtigkeit in Deutschland in den Fokus. So lange das Problem noch nicht behoben ist, gibt es also keine andere Möglichkeit, als weiterzumachen – und so viele Schüler*innen zu fördern, wie es möglich ist. Außerdem beobachtet Katja Urbatsch, dass sich oft ehemalige Schülerstipendiat*innen als Mentor*innen und Multiplikator*innen für einen Wandel einsetzen oder eigene Initiativen gründen.

Zum Schluss blieb noch Zeit zum Teilen eigener Erfahrungen und für anregende Diskussionen. Die beiden Gäste ermutigten alle Stipendiat*innen dazu, sich zu trauen, andere nach Unterstützung zu fragen und sich auch als Erwachsene zu trauen, etwas ganz Neues beginnen zu lernen.

Habt ihr die Gesprächsrunde verpasst oder möchtet sie noch einmal anhören? Dann könnt ihr das hier tun.

Wir freuen uns auf die weiteren Gesprächsrunden mit erneut spannenden Fragestellungen und interessanten Gästen!

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TiL im Gespräch (Mitschnitt): Gleiche Chancen für alle?

Den Auftakt in die Reihe der Gesprächsrunden rund um das 20. Talent im Land-Jubiläumsjahr machten Dr. Ulrike Leikhof und Prof. Gabriele Weigand bei einer Diskussion rund um das Thema Bildungsgerechtigkeit: „Gleiche Chancen für alle? – über den Zusammenhang von sozialem Hintergrund und Zuwanderungsgeschichte auf die Begabungsentfaltung“. Am 10. Mai fanden sich knapp 35 Zuhörer*innen und Erika Magyarosi als Moderatorin in Zoom ein, um den beiden Gästen aus Wissenschaft und Praxis bei ihrer Diskussion zuzuhören.

Ulrike Leikhof setzt sich seit vielen Jahren als Bereichsleitung für die Akademien von Bildung & Begabung, dem Talentförderzentrum des Bundes und der Länder, dafür ein, dass Jugendliche unabhängig von ihrer Herkunft gefördert und bei der Entfaltung ihrer Potentiale bestmöglich unterstützt werden. Gabriele Weigand ist Professorin an der Pädagogischen Hochschule in Karlsruhe und Koordinatorin der gemeinsamen Initiative von Bund und Ländern „Leistung macht Schule” zur Förderung leistungsstarker und potenziell besonders leistungsfähiger Schülerinnen und Schüler.

Zunächst definierten beide den Begriff der Gerechtigkeit, genauer der Chancen- und Bildungsgerechtigkeit. Ulrike Leikhof berief sich hierbei auf den Chancenspiegel, der eine faire Gesellschaft, in der alle die Chance zur Teilhabe haben, als chancengerecht definiert. Bezogen auf die Institution Schule bedeutet das, dass niemand aufgrund seiner oder ihrer Herkunft benachteiligt werden darf und jede*r die Möglichkeit hat, die Gesellschaft mitzugestalten. Gabriele Weigand wies anschließend darauf hin, wie viel Diskussion es noch immer um den Begriff der Gerechtigkeit im Bildungsdiskurs gibt. Ihrer Meinung nach sollten wir als Gesellschaft diskursiv und gemeinsam entscheiden, was wir unter Bildungsgerechtigkeit verstehen – und dabei alle Ideen von Gerechtigkeit mit einfließen lassen.

In Studien zeigt sich immer wieder, wie eng der Zusammenhang zwischen dem (sozialen) Hintergrund und der Begabungsentfaltung ist. In Förderungsprogrammen finden sich seltener Kinder und Jugendliche aus benachteiligten Situationen, die besonders von einer solchen Förderung profitieren würden. Dies erklärten die beiden Gäste multidimensional und systemisch: Sie führten das auf fehlendes Wissen um Strukturen im Bildungssystem zurück, auf weniger Selbstvertrauen in der Schule, auf den Habitus (nach Bourdieu), aber auch auf geringere Erwartungen der in der Schule Beschäftigten gegenüber den Kindern und Jugendlichen mit nicht-bildungsbürgerlichem Hintergrund. Außerdem wies Ulrike Leikhof darauf hin, dass allein die Instrumente, mit denen Begabung gemessen werden soll, nicht vollständig kulturfair sind.

Ulrike Leikhof und Gabriele Weigand plädierten dafür, die Haltung in der Schule gegenüber den Kindern und Jugendlichen zu verändern. Alle Schüler*innen sollten, unabhängig ihrer sozialen „Kategorie“, individuell betrachtet und gefördert werden. Beide wünschten sich ein personenzentriertes Arbeiten, bemerkten aber auch, dass dieses in der Realität leider (noch) nicht umgesetzt werden kann. Doch in ihrer praktischen Arbeit bei Bildung & Begabung oder LemaS, versuchen die beiden schon jetzt, Schüler*innen individuell und unabhängig ihrer Herkunft zu fördern.

Zum Schluss blieb noch ein bisschen Zeit für spannende Beiträge und Fragen aus dem Publikum. Und alle waren sich einig, dass Stipendienprogramme wie TiL eine wichtige Unterstützung und Stärkung für viele Individuen sind. Aber auch das Reflektieren eigener Vorurteile oder der persönlichen Position sind wichtige erste Schritte in Richtung Bildungsgerechtigkeit, die wir alle gehen können.

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Wir freuen uns auf alle zukünftigen Gesprächsrunden, mit spannenden Fragestellungen und Gästen!

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Herzlich Willkommen bei Talent im Land!

Die Geschäftsführer der Baden-Württemberg Stiftung und der Josef Wund Stiftung begrüßen die 53 neuen TiL-Stipendiatinnen und -Stipendiaten in diesem Jahr in digitaler Form im Programm. Und auch die Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann gratuliert zum Stipendium.

Einblick ins Bildungsprogramm: Jahrestreffen

Rund 120 Stipendiat:innen von Talent im Land haben Anfang Oktober 2020 einen spannenden Tag beim Jahrestreffen in der Experimenta in Heilbronn verbracht.

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Hoch hinaus mit TiL!

Stipendiatinnen und Stipendiaten erzählen von ihren Erfahrungen bei TiL und schildern, wie sie ihre Zeit im Stipendium erleben und was ihnen die Unterstützung bedeutet.

Filmemacher Mario Stallbaumer hat die diesjährige Sommerakademie von Talent im Land begleitet und die Gelegenheit genutzt, erfahrene „TiLer“ zu fragen, worauf sich künftige Stipendiat*innen freuen können.

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Ein Einblick ins Bildungsprogramm: Die Sommerakademie 2019

Die 14. Talent im Land-Sommerakademie fand statt vom 27. Juli bis 3. August 2019 im Salem International College in Überlingen.

90 TiL-Stipendiatinnen und Stipendiaten aus Baden-Württemberg und Bayern beschäftigten sich in den Kursen Medienwissenschaft, Künstliche Intelligenz, Medizin, Politik, Jura & Wirtschaft auf Universitätsniveau mit dem Oberthema „I’ve got the power! Macht – mehr als ein düsterer Herrschaftsbegriff?“. Darüber hinaus boten die Stipendiat*innen selbst unterschiedlichste Workshops an, nahmen an Sportangeboten teil und zeigten ihre Talente. Eine rundum gelungene Woche!

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Ein Einblick ins Bildungsprogramm: Herausforderungen in der Schule 2018

Über 40 Stipendiatinnen und Stipendiaten von Talent im Land Baden-Württemberg befassten sich Anfang Mai in drei Workshops mit unterschiedlichen Herausforderungen, die einem im Schulalltag begegnen können. So ging es bei einer Gruppe um gelungene Konfliktkommunikation, bei einer weiteren um die Entwicklung individueller Lernstrategien und die dritte Gruppe widmete sich Gedächtnis- und Zeitmanagement. Ein eindrückliches Wochenende voller Impulse im schönen Rottweil, das von Mario Stallbaumer filmisch begleitet wurde.

 

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Ein Einblick ins Bildungsprogramm: Song „All I See“

Auf Initiative einer aktuellen und einer ehemaligen Stipendiatin von Talent im Land fand im Frühjahr 2017 in Mannheim ein selbst organisiertes Seminar in Kooperation mit der Mannheimer Popakademie statt. Unterstützt durch professionelle Songwriter und Producer der Popakademie konnten die Teilnehmenden einen gemeinsamen Song selbst schreiben, aufnehmen und produzieren. Der dazugehörige Videoclip gibt Eindrücke der gemeinsamen Tage.

Hier gibt’s den dazugehörigen Bericht zum Seminar.

Hier ist der Song als mp3 zum Anhören und/oder Download.