Spielwese für Beitrags-Entwürfe, um diese vor Liveschaltung testen zu können

Laborpraktikum am Deutschen Krebsforschungsinstitut (DKFZ) in Heidelberg

Sechs TiL-Stipendiat*innen verbrachten im September eine Woche in Heidelberg am Deutschen Krebsforschungszentrum im Rahmen eines Laborpraktikums. Was sie dort erlebten, vermittelt der Bericht einer Teilnehmerin, den wir hier in Auszügen wiedergeben:

Am Montagmorgen ging es mit einer Sicherheitsanweisung für die bevorstehende Labortätigkeit und mit einer kurzen Einführung in die Arbeit des Life-Science Lab Heidelberg los. Anschließend bekamen wir eine Pipetteneinweisung und bauten die SDS-Gelapparatur auf. Das Ziel der SDS-Gelapparatur ist es, die Proteine nach ihrer Länge nach aufzutrennen, zu zerlegen und anschließend zu analysieren. Nach der Zeit im Labor, drehten wir eine gemütliche Runde durch die Heidelberger Altstadt.

Den Dienstag begannen wir mit der Vorbereitung für die SDS-Gele. Nach dieser kurzen Prep-Einheit besichtigten wir die Aquahaltung im Zentrum für präklinische Forschung. Hier haben wir uns Frösche angesehen, die als Versuchstiere gehalten werden. Solche, teilweise enorm große und alte Tiere, zu sehen, war sehr interessant. Außerdem besuchten wir den Stall für die biomedizinische Grundlagenforschung, in dem verschiedene Arten von Mäusen und Ratten gehalten werden. Das überraschendste für uns war das Setting – nur in Schutzkleidung durften wir zu den Tieren. Die Sicherheitsmaßnahmen gelten in erster Linie den Tieren, die damit vor Krankheiten oder anderen schädliche Faktoren geschützt werden sollen. Besonders faszinierend war die Haltung und die Pflege der Tiere. Beispielsweise werden alle Tiere jeden Tag von einem Arzt untersucht. Das Thema Tierversuche in der Wissenschaft wurde sehr transparent behandelt, was meinen Blick darauf unerwarteterweise komplett verändere. Nach dem langen Tag mit tollen Einblicken, trafen wir uns mit der Regionalgruppe Heidelberg. Wir besichtigten die Stadt, legten kleine Essenspausen ein und diskutierten viel.

Der Mittwoch startete damit, dass wir unsere Proteingele entfärbten und fotografierten. Die Ergebnisse waren beeindruckend. Das Ziel wurde erreicht und verschiedene Marker der Proteine konnten sichtbar gemacht werden. Anschließend ging es um das Thema Magnetresonanzbildgebung und Spektroskopie und wir besichtigten das 7-Tesla-MRT. Faszinierender hätte es nicht sein können: Die Überschneidung von Medizin, Biologie, Technologie und Elektronik wurde hier so stark verdeutlicht wie an kaum einem anderen Beispiel. Die Wichtigkeit eines solchen Gerätes, gerade in der Krebsforschung, wurde uns schnell klar. Nach einer Mittagspause begannen wir mit dem Zellenzählen und einer Apoptoseinduktion. Die einzelnen Zellen mithilfe von kleinen Gittern unter dem Mikroskop zu zählen, erforderte außerordentliche Konzentration, machte aber auch Spaß. Durch die Apoptoseinduktion versuchten wir, die Sterblichkeit der Zellen mit jeweils einer anderen Menge an Todesliganden zu erfassen. So endete der Tag im Labor, den wir mit einem Besuch im Heidelberger Zoo abrundeten.

Zuerst ging es am Donnerstag für uns in den Krebs-Informations-Dienst. Hier bekamen wir einen spannenden Vortrag zum Thema Journalismus und Wissenschaft. Anschließend erhielten wir einen Einblick in die eigentliche Arbeit des KID – Telefongespräche über das Thema Krebs. Nicht nur Betroffene oder Angehörige, sondern alle Interessierten, können beim KID anrufen. Danach ging es wieder ins Labor und wir impften eine Miniprep an. Hierbei wurde eine alkalische Lyse durchgeführt, um ein Lösen der DNA zu verursachen und anschließend die Plasmid-DANN und Restriktionsenzyme zu analysieren. Danach drehte sich alles um das Thema Apoptose – den vorprogrammierten Zelltod. Hierbei machten wir eine Messung der Durchflusszytometrie. Zum Schluss gossen wir Agarosegele. Auch dieser Tag wurde durch einen gemütlichen Abend in der Jugendherberge abgerundet.

Am Freitag ging es mit den Agarosegelen weiter und es entstanden faszinierende Bilder und Eindrücke. Zum Abschluss gab es eine kleine Feedbackrunde und einen gemeinsamen Abschied, bevor jeder für sich die Heimreise antrat.

Alles in allem, und ich denke, ich kann auch für alle anderen sprechen, hat dieses Praktikum meine persönlichen Grenzen erweitert, meine vorherrschenden Vorurteile stark in Frage gestellt und mir einen guten Einblick in die Welt der Wissenschaft gegeben.

Telefonanlage gestört

Der Telefonanschluss des TiL-Büros ist zur Zeit leider immer wieder unterbrochen. Wir bitten um mehrfache Versuche oder um eine Mail an info@talentimland.de.