Talent zählt mehr als Herkunft

Innenminister Thomas Strobl gratuliert 50 neuen Stipendiaten zur Aufnahme ins Programm / Umfassende Förderung bei schulischer Ausbildung und Berufsorientierung

Mit dem Stipendienprogramm „Talent im Land“ (TiL) unterstützen die Robert Bosch Stiftung und die Baden-Württemberg Stiftung begabte Schülerinnen und Schüler auf ihrem Weg zum Abitur oder zur Fachhochschulreife. Bereits seit 2003 erhalten besonders talentierte Jugendliche aus schwierigen Lebensverhältnissen finanzielle Förderung, Beratung bei der Berufsorientierung sowie viele attraktive Bildungsangebote.

Die TiL-Familie hat erneut Zuwachs bekommen: 50 neue Stipendiaten werden seit dem 1. September auf ihren Bildungswegen umfassend unterstützt. Sie wurden am gestrigen Mittwoch feierlich in das Programm „Talent im Land“ aufgenommen. Für die 36 Mädchen und 14 Jungen öffnen sich als TiL-Stipendiaten ganz neue Perspektiven. Neben einer monatlichen Unterstützung von bis zu 150 Euro erhalten sie Zugang zu einem umfangreichen Seminar- und Bildungsprogramm, lernen bei der Sommerakademie berufliche Vorbilder kennen und können sich innerhalb eines Netzwerks aus über 600 „Talent im Land“-Alumni Ratschläge für Schule und Berufsplanung einholen.

Aufnahme in die Großfamilie

Innenminister Thomas Strobl sowie die Geschäftsführer der beiden Stiftungen, Uta-Micaela Dürig und Christoph Dahl, nahmen die 50 Jugendlichen in Begleitung ihrer Familien gestern im Weißen Saal des Neuen Schlosses feierlich in das Programm auf.

„Die Förderung von Talenten, die schlechtere Ausgangschancen haben als andere, ist ein großes Anliegen der Landesregierung. Wir wollen, dass es für alle einen Weg zum Traumberuf gibt. Deshalb arbeiten Robert Bosch Stiftung, Baden-Württemberg Stiftung und das Land gemeinsam daran, die Bildung von der sozialen Herkunft zu entkoppeln“, erklärte Thomas Strobl, Stellvertretender Ministerpräsident und Minister für Inneres, Digitalisierung und Migration.

„Der Zugang zu Bildung darf nicht von der Situation der Eltern abhängen“, sagt Uta-Micaela Dürig, Geschäftsführerin der Robert Bosch Stiftung. „Deshalb setzen wir uns mit Talent im Land für faire Startbedingungen junger Menschen ein – unabhängig von Herkunft und sozialem Status. Was diese Unterstützung alles bewirken kann, zeigen die persönlichen Erfolgsgeschichten unserer Absolventen.“

Klare Ziele vor Augen

Die Stipendiatinnen und Stipendiaten haben in ihren jungen Jahren bereits viel soziales oder politisches Engagement gezeigt oder Auszeichnungen für schulische oder sportliche Leistungen erhalten. Sie sind vielseitig interessiert und haben oftmals bereits klare berufliche Ziele vor Augen. „Überraschend viele der neuen Stipendiaten möchten gern Medizin studieren, haben also den starken Wunsch, anderen zu helfen und der Gesellschaft etwas zurück zu geben“, freut sich Christoph Dahl. „Es macht uns als Stiftung stolz, dass wir erneut so viele engagierte Schüler auf ihrem Schul- und Lebensweg unterstützen dürfen“, fügt er hinzu.

Kulturelle Vielfalt bereichert

Aus insgesamt 245 Bewerbern wurden die 50 Talente dieses Jahres ausgewählt. Die meisten der Stipendiaten wurden in Deutschland geboren, dennoch stammen ihre Familien oft aus fernen Ländern, darunter zum Beispiel aus Konflikt-Regionen im Nahen Osten. Aber auch Jugendliche mit Wurzeln in Vietnam, Sri Lanka oder Ghana sind unter den diesjährigen Stipendiatinnen und Stipendiaten. Die Vielfalt der Kulturen, die bei „Talent im Land“ aufeinander trifft, empfinden alle Teilnehmer als Bereicherung. Sie verbindet etwas, das nichts mit ihrem Geburtsland, ihrer Religion oder ihrem Aussehen zutun hat: Ihr Talent und ihr fester Wunsch, es im Leben weit zu bringen.

Förderung mit Tradition

Seit 2003 gibt es das Stipendienprogramm „Talent im Land“, durch das bereits mehr als 600 begabte Schülerinnen und Schüler gefördert wurden. Bewerben können sich Jugendliche, die mindestens die siebte Klasse besuchen und die Schule mit dem Abitur oder der Fachhochschulreife beenden möchten. Neben Talent müssen die Schüler Ausdauer, Zielstrebigkeit und soziales Engagement mitbringen. Das Gesamtbudget für „Talent im Land“ beträgt pro Kalenderjahr rund 900.000 Euro.


Stiftungsprofile:

Die Robert Bosch Stiftung gehört zu den großen, unternehmensverbundenen Stiftungen in Europa. In ihrer gemeinnützigen Arbeit greift sie gesellschaftliche Themen frühzeitig auf und erarbeitet exemplarische Lösungen. Dabei ist die Stiftung auf den Gebieten Gesundheit, Wissenschaft, Gesellschaft, Bildung und Völkerverständigung tätig. In den kommenden Jahren wird sie darüber hinaus ihre Aktivitäten verstärkt auf drei Schwerpunkte ausrichten:

– Migration, Integration und Teilhabe

– Gesellschaftlicher Zusammenhalt in Deutschland und Europa

– Zukunftsfähige Lebensräume

Seit ihrer Gründung 1964 hat die Robert Bosch Stiftung mehr als 1,4 Milliarden Euro für ihre gemeinnützige Arbeit ausgegeben.

www.bosch-stiftung.de

 

Die Baden-Württemberg Stiftung setzt sich für ein lebendiges und lebenswertes Baden-Württemberg ein. Sie ebnet den Weg für Spitzenforschung, vielfältige Bildungsmaßnahmen und den verantwortungsbewussten Umgang mit unseren Mitmenschen. Die Baden-Württemberg Stiftung ist eine der großen operativen Stiftungen in Deutschland. Sie ist die einzige, die ausschließlich und überparteilich in die Zukunft Baden-Württembergs investiert – und damit in die Zukunft seiner Bürgerinnen und Bürger. www.bwstiftung.de

Fünf der neuen Stipendiatinnen und Stipendiaten stellen wir hier vor:

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„Bildung heißt auch Charakterbildung“, so lautet Le Vys Motto in Bezug auf TiL. Sie hat sich zum einen beworben, um die Angebote im Bereich Begleitung und Beratung wahrzunehmen, zum anderen aber auch, um anderen Kulturen und verschiedenen Persönlichkeiten zu begegnen. Das ausgeprägte Interesse der 14-jährigen Gymnasiastin an anderen Kulturen spiegelt sich auch in ihren Lieblingsfächern wider: Neben Sport und Musik liegen Le Vy vor allem die Sprachen Deutsch, Englisch und Latein. Ihre Muttersprache ist Vietnamesisch, geboren und aufgewachsen ist Le Vy hier in Deutschland und zurzeit lebt sie mit ihrer Familie in St. Blasien.In ihrer Freizeit engagierte Le Vy sich viele Jahre beim Heimatverein, aktuell bringt sie sich im Jugendrotkreuz und im Zentrum für individuelle Begabungsförderung ein, wo sie Schüler*innen mit Lese-Rechtschreib-Schwäche unterstützt. In ihrer Freizeit spielt Le Vy Badminton, schreibt gern Gedichte oder Kurzgeschichten und interessiert sich für griechische Mythologie. Ihre große Leidenschaft für Musik lebt sie seit sechs Jahren beim Geigenunterricht aus, außerdem spielt Le Vy im schulischen Orchester und Streichertrio und singt auch gern. Diese breitgefächerten Interessen und Le Vys Motivation, immer Neues kennenzulernen, werden ihr sicher helfen, all ihre Zukunftspläne zu verwirklichen. Wir freuen uns darauf, Le Vy auf ihrem weiteren Weg zu begleiten!