. . . Leon Muthunayake?
Leon Muthunayake aus dem Jahrgang 2011 hat 2013 Abitur gemacht und bereiste direkt nach seinem Abschluss eigenständig Teile Asiens: neben Indien und Sri Lanka war er auch in Thailand und arbeitete dort als Freiwilliger. Ein eindrückliches Erlebnis!
Die ersten zwei Monate auf Sri Lanka waren geprägt von Besuchen der eigenen Verwandtschaft einerseits und Arbeit für die Organisation „Sarvodaya Shramadana Movement“ andererseits: Leon arbeitete einem Waisenhaus für Vollwaisen und Kleinkinder von Müttern im Teenageralter. Als Mann war er in dem Waisenhaus ein Exot, aber „für mich war es eine ganz besondere Sache mit solchen kleinen Kindern zu arbeiten. Es ist sehr schön zu sehen, dass es auch für Kinder aus sehr schwierigen Verhältnissen eine Chance gibt und das, obwohl die finanziellen Mittel der Organisation sehr gering sind.“
Nach dem Aufenthalt auf Sri Lanka ging es weiter nach Indien, für Leon ein sehr aufregendes Land, das sich unerwartet stark von Sri Lanka unterschied. Die Reise begann er in Südindien, doch auch die Region um Delhi erkundete er: „Dabei lernte ich viel über die indische Geschichte und Kultur und die Diversität Indiens. Ich glaube, es gibt kaum ein Land, das in sich so unterschiedlich sein könnte.“ Ein paar Wochen arbeitete er als Freiwilliger in Kalkutta bei den Missionarinnen der Nächstenliebe, der Organisation, wo Mutter Teresa wirkte: „Die Arbeit mit behinderten Kindern am Morgen und der Dienst mit älteren Menschen, die auf dem Sterbeweg sind und niemanden haben, berührte mich sehr stark.“ Eine schöne, aber auch zehrende Arbeit – die Schere zwischen Arm und Reich ist in Indien noch immer immens: „Es ist kaum vorstellbar wie prekär die Lebensumstände dieser Menschen sind. Ich bin bloß glücklich, dass ich diesen Menschen etwas helfen konnte.“
Nach zwei Monaten in Indien kehrte Leon für eine Woche zum traditionellen Neujahrsfest am 14. April nach Sri Lanka zurück: „Für mich war das ganz besonders, weil ich das noch so live vor Ort gesehen hatte. Die Zeremonien und die Begrüßung des neuen Jahres durch die Menschen waren sehr farbenfroh und unvergesslich.“
Seine letzten beiden Wochen der Reise verbrachte Leon in Thailand, wo er ein Trainingscamp für Muay Thai Boxen besuchte, dem Volkssport des Landes. Bereits in Kalkutta hatte er seinen Sport, das Enshin Karate, trainieren können und nun wollte Leon gerne weitere Kampfkunsterfahrungen sammeln. Die letzten Tage verbrachte Leon gemeinsam mit einem Freund in Bangkok, wo er viel über die Geschichte des Landes lernte und erlebte, wie dort Moderne und Vergangenheit nebeneinander existieren. Die Reisen bereiteten Leon auf das Kommende gut vor, denn „ich denke, Reisen bildet. Man kann weit über seinen Tellerrand hinausschauen. Ich vermute, dass ich in dieser Zeit menschlicher geworden bin.“
Diese Erfahrung nutzt Leon seit dem Wintersemester 2014/15 erfolgreich auch im Studium, ihn hat es zurück nach Freiburg zu den Rechtswissenschaftlern verschlagen. Momentan schreibt er bereits seine Examensstudienarbeit über die “Rule of Law”, eine stressige Zeit, die sich aber sicherlich für ihn lohnt, denn die Note zählt in sein Staatsexamen. Anschließend wird Leon sich erneut mit einem Aufenthalt im Ausland belohnen, dieses Mal als Erasmus-Student in Aberdeen. Ein Jahr wird Leon dort die britische Studienwelt und die schottische Lebensweise kennenlernen. Besonders am Herzen liegt Leon momentan auch seine Arbeit in der Refugee Law Clinic, einem studentisch geführten Verein, der geflüchteten Menschen Unterstützung in rechtlichen Fragen anbietet. Auch weitere TiLer konnte er bereits von der Arbeit des Vereins überzeugen.
Wir wünschen Leon viel Erfolg bei seinem Studium, der ehrenamtlichen Tätigkeit und natürlich im Abenteuer Erasmus und bedanken uns für die andauernde Nähe zu TiL!