20 Jahre Talent im Land

Zum 20-jährigen Jubiläum berichten einige ehemaligen und aktuell Geförderte aus verschiedenen TiL-Jahrgängen in diesem Video, welche Bedeutung das Stipendium für sie persönlich hatte.

Alumnitreffen 2023 in Rottweil

Am letzten November-Wochenende versammelten sich über 60 TiL-Alumni aus nah und fern zum diesjährigen Alumnitreffen in Rottweil. Ein wunderbares Wiedersehen sowohl mit “alten TiL-Hasen” als auch frischgebackenen Alumni. Das Programm bestand aus einem abwechslungsreichen Workshopangebot, Kurzvorträgen einzelner Ehemaliger sowie Berichten über die Aktivitäten von Talent im Land, des TiL-Alumni-Vereins sowie des Vereins “Sprungbrett Bildung”, in dem etliche ehemalige TiL-Stipendiat*innen aktiv sind. Atmosphärischer Höhepunkt war wie immer der traditionelle “Große Preis”, den das Team “los pollos hermanos” für sich entscheiden konnte. In den Pausen, bei einem Nachmittagsspaziergang und am Abend blieb selbstverständlich ausreichend Zeit für gegenseitigen Austausch, Kennenlernen und dem Erleben des TiL-Spirits.

Zweites Stiptreffen des Jahrgangs 2022

Nach einem Jahr konnte der TiL-Jahrgang 2022 endlich wieder als solcher zusammenfinden: Beim 2. Stipendiatentreffen Anfang November verbrachten knapp 35 TiLerinnen und TiLer in Filderstadt ein abwechslungsreiches Wochenende rund um das Thema Rhetorik und Präsentation. Unter der Leitung von Erika Magyarosi konnten die Teilnehmenden üben, selbstsicher vor einer Gruppe zu präsentieren, ein Referat zu halten und in Gesprächen gute Argumente zu formulieren. In Kleingruppen erarbeiteten sich die Teilnehmenden die Grundlagen des Debattierens und konnten das Gelernte bei der großen TiL-Debatte am Sonntagvormittag in die Praxis umsetzen. Dabei debattierte jeweils eine Pro- und eine Contra-Seite kontrovers zum Thema „Sollen Studierende elternunabhängiges BAföG erhalten?“. Die Zuschauenden analysierten währenddessen, welche Techniken umgesetzt werden konnten.

Ein weiterer Höhepunkt war der Gastvortrag am Samstagabend von Referent Markus Reiter zum Thema Neuro-Rhetorik.

Abseits des offiziellen Programms nutzten die TiLer*innen die Zeit, sich gegenseitig auszutauschen, neue Freundschaften zu knüpfen und bereits bestehende zu vertiefen.

20 Jahre Talent im Land – das große Wiedersehen

2023 feiert Talent im Land Baden-Württemberg einen runden Geburtstag – TiL ist nun 20 Jahre alt! Der Höhepunkt des Jubiläumsjahres fand am 21. Oktober in der Alten Aula und im Institut für Erziehungswissenschaft in Tübingen statt: Knapp 220 aktuelle und ehemalige Stipendiat*innen, Wegbegleiter*innen sowie Stiftungsvertreter*innen der letzten beiden Jahrzehnte feierten das 20-jährige Bestehen von Talent im Land bei der Jubiläumsveranstaltung „das große Wiedersehen“. Der Tag bot die Gelegenheit, in Erinnerungen zu schwelgen, mal wieder TiL-Luft zu schnuppern, alte Bekannte wiederzutreffen und/oder neue kennenzulernen.

Bei Brezeln und Kaffee gab es ein großes Hallo und Wiedersehen aller Ankommenden. Das TiL-Büro hieß alle Gäste in der Alten Aula herzlich willkommen, bevor die erste Workshop-Phase begann und alle Teilnehmenden einen zuvor gewählten Workshop besuchten. Das bunte Workshop-Programm wurde zum großen Teil von TiLer*innen selbst gestaltet und war so vielfältig wie die Stipendiat*innen und Alumni selbst: Die Teilnehmenden konnten sich unter anderem beim Tanzen oder Taekwondo austoben, beim Malen kreativ werden oder neue Impulse zu Anti-Rassismus oder zum Leben im Ausland erhalten. In drei verschiedenen Zeitslots wurden insgesamt knapp 30 Workshops angeboten!

Nach einer gemeinsamen Mittagspause, die zum Austauschen und Kennenlernen, aber auch für lustige Fotos mit der Fotobox genutzt wurde, stimmte TiL-Alumna Ruhev Khalil mit dem Klavierstück „Lied ohne Worte“ von Mendelssohn in den folgenden Programmpunkt ein. Nach Begrüßungsworten von Stiftungsvertreter*innen schloss die letzte von insgesamt vier TiL-Jubiläums-Gesprächsrunden die Reihe der über das Jahr verteilt stattfindenden Gesprächsrunden rund um den Themenkomplex Bildungsgerechtigkeit im gesellschaftlichen Kontext. In ihrer Rede lobte Annegret Trettin im Namen der Baden-Württemberg-Stiftung die Kraft des Programms und umriss die Geschichte von TiL. Auch Christoph Palm, Geschäftsführer der Josef Wund-Stiftung, betonte, wie gern sie TiL unterstützen und wie lohnenswert die Investition in die Bildungswege der TiLer*innen ist. Anwesend waren auch Petra Wund, die Tochter des Stiftungsgründers Josef Wund, Bernhard Schirmers von der Elisabeth-Stiftung sowie Manfred Hammer und Jochen Stockburger für die Menold Bezler Stiftung.

In der anschließenden Gesprächsrunde, die von Erika Magyarosi moderiert wurde, erörterten aktuelle und ehemalige TiLer*innen die Frage „Was macht TiL zu TiL?“. Wie lässt sich der TiL-Spirit beschreiben, warum erleben Stipendiat*innen die Förderung von TiL immer wieder aufs Neue als so etwas Besonderes? Was würden sich unsere TiLer*innen von der Politik für mehr Bildungsgerechtigkeit wünschen?

Mervenur Aydin (TiL-Jahrgang 2016), Viktor Bindewald (TiL-Jahrgang 2004) und Jothini Sritharan (TiL-Jahrgang 2012) gaben verschiedene Einblicke in ihre Zeit bei TiL, besonders prägende Erfahrungen und ihr anschließendes Engagement für mehr Bildungsgerechtigkeit. Auf einem zusätzlichen freien Stuhl nahmen immer wieder aktuelle Stipendiat*innen spontan Platz und berichteten von ihren Eindrücken aus dem Stipendium.

Im Anschluss an Kaffee und den großen TiL-Geburtstagskuchen in der Alten Aula gab es zwei weitere Workshop-Phasen, in denen die Teilnehmenden wieder die Möglichkeit hatten, ihr Wissen zu vertiefen oder Neues auszuprobieren.

Nach einem spannenden Programm mit vielfältigem Input wurde nach dem Abend-Buffet bei der Silent Disco so richtig gefeiert: Ausgestattet mit Kopfhörern konnten alle “ihre” Musik aus drei Kanälen auswählen und das Tanzbein schwingen, während gleichzeitig noch Gespräche möglich waren. Nie zuvor in der Geschichte von Talent im Land kamen so viele ehemaligen und aktuellen Stipendiat*innen einen ganzen Tag lang zusammen, so dass dieses Jubiläum allen Anwesenden noch lange in Erinnerung bleiben wird.

TiL im Gespräch: „Was macht TiL zu TiL?”

Die letzte Gesprächsrunde im TiL-Jubiläumsjahr findet am 21. Oktober im Rahmen des Jubiläumsfests „das große Wiedersehen“ mit aktuellen und ehemaligen TiL-Stipendiat*innen sowie TiL-Wegbegleiter*innen in Tübingen statt.

„Was macht TiL zu TiL? – Was macht den TiL-Spirit aus, warum erleben Stipendiat*innen die Förderung von TiL immer wieder aufs Neue als so etwas Besonderes? Was würden sich unsere TiLer*innen von der Politik für mehr Bildungsgerechtigkeit wünschen?“ – diese und weitere Fragen diskutieren ehemalige und aktuelle TiL-Stipendiat*innen am Samstag, den 21. Oktober von 13:00 bis 14:30 Uhr – für alle angemeldeten Jubiläums-Gäste live im Pfleghofsaal in Tübingen und für alle Interessierten auf Zoom. Zur Teilnahme an der Live-Übertragung via Zoom ist keine Anmeldung notwendig, einfach → diesem Link folgen. Erika Magyarosi wird erneut die Moderation übernehmen.

Wir freuen uns auf rege Teilnahme!

Weitere Informationen zum Jubiläum und die Aufzeichnungen der bisherigen Gesprächsrunden sind → hier zu finden.

Themen der bisherigen Gesprächsrunden:

  • “Gleiche Chancen für alle? – über den Zusammenhang von sozialem Hintergrund und Zuwanderungsgeschichte auf die Begabungsentfaltung“
  • „Vorbild oder Feigenblatt? – Können Stipendienprogramme für Schüler*innen strukturelle Herausforderungen in Bezug auf Bildungsgerechtigkeit ausgleichen?”
  • „Irgendwie gleich – und doch ganz anders!? – Schülerstipendien in Deutschland: Visionen für eine fairere Bildung!“

Erstes Stipendiatentreffen des Jahrgangs 2023

Vergangenes Wochenende war es endlich so weit: Die Stipendiat*innen des neu aufgenommenen TiL-Jahrgangs 2023 und die Mitarbeitenden des TiL-Büros lernten sich beim ersten Stipendiatentreffen zum ersten Mal persönlich gegenseitig kennen. Ende September verbrachten 50 Stipendiat*innen des neuen Jahrgangs 2023 ein Wochenende in der evangelischen Akademie in Bad Boll. Das Seminar stand, wie bereits in den Vorjahren, unter dem Motto „Chancen bilden – auf dem Weg zu neuen Herausforderungen“. Neben Kennenlernspielen, Gesprächsrunden, Tänzen sowie erlebnispädagogischen Gruppenaufgaben blieb den neuen TiLer*innen am Abend genug Zeit, um sich in persönlichen Gesprächen, beim Tischkickern oder einer Runde Billard kennenzulernen. Am Samstag setzten sich die Stipendiat*innen in Kleingruppen mit ihren eigenen Zielen und Herausforderungen auseinander und konnten dabei nicht nur sich selbst, sondern auch die Mitstipendiat*innen des eigenen Jahrgangs besser kennenlernen. Die Talent-Show am Samstagabend sorgte für einige Gänsehautmomente und das typische „TiL-Feeling“. Den Abschluss am Sonntag gestalteten ehemalige Stipendiat*innen, die von ihren Erfahrungen im Programm berichteten und hilfreiche Tipps gaben. Nach einem intensiven Wochenende fiel der Abschied am Sonntagnachmittag nicht so leicht. Zum Glück aber ist es nicht mehr lang zur TiL-Jubiläumsveranstaltung im Oktober sowie der feierlichen Aufnahme des neuen Jahrgangs im November.

TiL im Gespräch (Mitschnitt): Irgendwie gleich – und doch ganz anders?

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„Irgendwie gleich – und doch ganz anders?“ – mit dieser Frage beschäftigten sich Vertreter*innen von fünf Schülerstipendienprogrammen aus ganz Deutschland an der dritten Online-Gesprächsrunde im TiL-Jubiläumsjahr im September via Zoom. Im Austausch waren Stefanie Lüke, Projektleitung für Netzwerkarbeit beim Studienkompass, Friederike Chudaske, stellvertretende Programmleitung der NRWTalente, Jeannette Rau, Landeskoordinatorin Baden-Württemberg der START-Stiftung, Andrea Dutzek, Projektleiterin für “grips gewinnt” der Joachim Herz Stiftung sowie Andreas Germann und Noreen Eberle für Talent im Land Baden-Württemberg. Erika Magyarosi übernahm wieder die Moderation.

Nach der Vorstellung aller Personen und Stiftungen standen die Entwicklungsschritte sowie Visionen und Ziele der einzelnen Stipendienprogramme im Mittelpunkt. Dabei wurde deutlich, dass sich die jeweils adressierten Zielgruppen teilweise voneinander unterscheiden – so haben zum Beispiel alle Geförderten der START-Stiftung eine Migrationsgeschichte – es aber bezüglich der Zielsetzungen der Programme viele Überschneidungen und Gemeinsamkeiten gibt; so fokussieren alle Programme die Förderung von talentierten Jugendlichen, die Hürden auf ihrem Bildungsweg haben, und teilen das große gemeinsame Ziel, die Bildungschancen in Deutschland gerechter zu gestalten.

Um sich von den Angeboten und Förderungen der anderen Programme inspirieren zu lassen tauschten sich die Vertreter*innen über die Besonderheiten ihrer Programme aus. Bei „grips gewinnt“ zum Beispiel gibt es das Angebot des Wandercoachings – hierbei coacht sich eine kleine Gruppe von Jugendlichen nach einer Einführung gegenseitig und mit professioneller Unterstützung bei der Bewegung im Freien. Die NRWTalente werden besonders bei Auslandsaufenthalten unterstützt, beim Studienkompass steht die ideelle Förderung durch ein vielfältiges Workshopprogramm im Mittelpunkt. Dass die Stipendienprogramme mit der Zeit gehen und sich an die Bedürfnissen und Interessen ihrer Zielgruppen anpassen, zeigt START mit der Entwicklung der STARTAcademy – einer Online-Plattform, mit der Möglichkeit zur Vernetzung von noch mehr jungen Menschen anbietet – und der Studienkompass mit einer öffentlich zugänglichen App mit Tipps rund um Studien- und Berufsorientierung.

Auch wenn die Stipendienprogramme schon ein umfangreiches und vielfältiges Programm bieten, so planen kontinuierlich die Erweiterung und Verbesserung ihres Programms. Die NRWTalente entwickeln ebenfalls ein Programm für diejenigen, die nicht als Stipendiat*innen in die Förderung aufgenommen werden konnten. Talent im Land stellt hier die Idee in den Raum, ein solches digitales Angebot programmübergreifend anzubieten und so eine Vernetzung der Jugendlichen innerhalb Deutschlands zu ermöglichen. „grips gewinnt“ möchte sich weiter auf die Bewerbung des Programms bei Lehrkräften fokussieren – denn diese seien oft der Schlüssel dafür, dass Schüler*innen von Stipendienprogrammen erführen.

Zum Schluss blieb noch Zeit zum Teilen von ganz besonderen und berührenden Erfahrungen im Programm. Auch Fragen aus dem Publikum konnten beantwortet werden und es wurde gezeigt, wie differenziert jedes Programm seine Bewerber*innen auswählt. Alle schlossen die inspirierende Runde mit dem Versprechen, sich bald wieder zu einem gemeinsamen Austausch zu verabreden. Die Vertreter*innen der Stipendienprogramme lobten die Kraft des gemeinsamen Austausches. So können große Ziele besser verfolgt und neue Ideen gesponnen werden.

Habt ihr die Gesprächsrunde verpasst oder möchtet sie noch einmal anhören? Dann könnt ihr das hier tun.

Die letzte Gesprächsrunde dieser Reihe findet am 21. Oktober im Rahmen unserer TiL-Jubiläumsveranstaltung statt und wird live übertragen. Dort werden sich ehemalige und aktuelle Stipendiat*innen darüber austauschen, was TiL zu TiL macht.

TiL im Gespräch: „Irgendwie gleich – und doch ganz anders?!”

Talent im Land (TiL) feiert seinen 20. Geburtstag weiter – und die Online-Gespräche gehen in die dritte Runde!

Nach einem spannenden Gespräch im Mai rund um das Thema „Gleiche Chancen für alle?“ mit Dr. Ulrike Leikhof und Prof. Dr. Gabriele Weigand und einer anregenden Diskussion im Juli zu der Frage „Vorbild oder Feigenblatt?“ mit Lisa Graf und Katja Urbatsch, werfen wir in unserer dritten Gesprächsrunde den Blick auf die Landschaft der Schülerstipendienprogramme in Deutschland:

„Irgendwie gleich – und doch ganz anders?! – Schülerstipendien in Deutschland: Visionen für eine fairere Bildung!“ diskutieren wir am kommenden Donnerstag, den 21. September von 18:00 Uhr bis ca. 20 Uhr auf Zoom.

Neben Talent im Land gibt es weitere Stipendienprogramme für Schüler*innen in Deutschland. Was unterscheidet und was vereint all diese Programme? Welches Ziel hat die Förderung? Wie wird gefördert?

Diese und weitere Fragen diskutieren wir mit Stefanie Lüke, der Projektleitung für Netzwerkarbeit beim Studienkompass, Friederike Chudaske, der stellvertretenden Programmleitung der NRWTalente, Jeanette Rau, der Landeskoordinatorin Baden-Württemberg der START-Stiftung, Andrea Dutzek, der Projektleiterin für „grips gewinnt“ der Joachim Herz Stiftung sowie Andreas Germann und Noreen Eberle von Talent im Land Baden-Württemberg. Am Ende bleibt Zeit für Fragen und Anmerkungen aus dem Publikum. Erika Magyarosi wird wieder die Moderation übernehmen.

Wir laden herzlich dazu ein. Die Teilnahme ist kostenlos und ohne Anmeldung möglich, einfach → diesem Link folgen.

Die beteiligten Förderprogramme:

  • Der Studienkompass fördert und begleitet Jugendliche aus nichtakademischen Familien durch Beratung und Seminarangebote bei der Wahl ihres Studiums, um damit eine chancengerechtere Berufsorientierung zu gestalten.
  • Die NRWTalente unterstützen vor allem Jugendliche aus nichtakademischen Familien aus dem Ruhrgebiet, der Region Aachen und Ostwestfale-Lippe ab der achten Klasse durch ein Bildungsprogramm, persönliche Beratung und bildungsbezogene materielle Förderung bis zu ihrem Schulabschluss.
  • Die START-Stiftung fördert bundesweit Jugendliche mit Migrationsgeschichte finanziell, durch individuelle Betreuung, ein Bildungsprogramm in den drei Jahren vor ihrem Schulabschluss.
  • grips gewinnt“ unterstützt motivierte Schüler*innen aus Hamburg, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein, die vor Hürden stehen, finanziell, durch individuelle Beratung und Seminare auf ihrem Weg zum Abitur/zur Fachhochschulreife.
  • Talent im Land fördert seine Stipendiat*innen durch persönliche Beratung. finanziell und durch Bildungsangebote. Bei TiL werden begabte Jugendliche unterstützt, die aufgrund ihrer sozialen Herkunft Hürden zu überwinden haben. Das Programm gibt es in unterschiedlicher Trägerschaft in Baden-Württemberg und Bayern.

Am 21. Oktober 2023 wird es im Rahmen der TiL-Jubiläumsfeier eine letzte Gesprächsrunde geben. Dabei geht es um die Frage: Was macht TiL zu TiL? Stipendiat*innen und Alumni tauschen sich dazu aus, was den TiL-Spirit ausmacht und warum die Förderung von TiL so besonders ist. Diese Gesprächsrunde wird aufgezeichnet.

Weitere Informationen zum Jubiläum und die Aufzeichnungen der bisherigen Gesprächsrunden sind → hier zu finden.

 

Laborpraktikum am Deutschen Krebsforschungsinstitut (DKFZ) in Heidelberg

Sechs TiL-Stipendiat*innen verbrachten im September eine Woche in Heidelberg am Deutschen Krebsforschungszentrum im Rahmen eines Laborpraktikums. Was sie dort erlebten, vermittelt der Bericht einer Teilnehmerin, den wir hier in Auszügen wiedergeben:

Am Montagmorgen ging es mit einer Sicherheitsanweisung für die bevorstehende Labortätigkeit und mit einer kurzen Einführung in die Arbeit des Life-Science Lab Heidelberg los. Anschließend bekamen wir eine Pipetteneinweisung und bauten die SDS-Gelapparatur auf. Das Ziel der SDS-Gelapparatur ist es, die Proteine nach ihrer Länge nach aufzutrennen, zu zerlegen und anschließend zu analysieren. Nach der Zeit im Labor, drehten wir eine gemütliche Runde durch die Heidelberger Altstadt.

Den Dienstag begannen wir mit der Vorbereitung für die SDS-Gele. Nach dieser kurzen Prep-Einheit besichtigten wir die Aquahaltung im Zentrum für präklinische Forschung. Hier haben wir uns Frösche angesehen, die als Versuchstiere gehalten werden. Solche, teilweise enorm große und alte Tiere, zu sehen, war sehr interessant. Außerdem besuchten wir den Stall für die biomedizinische Grundlagenforschung, in dem verschiedene Arten von Mäusen und Ratten gehalten werden. Das überraschendste für uns war das Setting – nur in Schutzkleidung durften wir zu den Tieren. Die Sicherheitsmaßnahmen gelten in erster Linie den Tieren, die damit vor Krankheiten oder anderen schädliche Faktoren geschützt werden sollen. Besonders faszinierend war die Haltung und die Pflege der Tiere. Beispielsweise werden alle Tiere jeden Tag von einem Arzt untersucht. Das Thema Tierversuche in der Wissenschaft wurde sehr transparent behandelt, was meinen Blick darauf unerwarteterweise komplett verändere. Nach dem langen Tag mit tollen Einblicken, trafen wir uns mit der Regionalgruppe Heidelberg. Wir besichtigten die Stadt, legten kleine Essenspausen ein und diskutierten viel.

Der Mittwoch startete damit, dass wir unsere Proteingele entfärbten und fotografierten. Die Ergebnisse waren beeindruckend. Das Ziel wurde erreicht und verschiedene Marker der Proteine konnten sichtbar gemacht werden. Anschließend ging es um das Thema Magnetresonanzbildgebung und Spektroskopie und wir besichtigten das 7-Tesla-MRT. Faszinierender hätte es nicht sein können: Die Überschneidung von Medizin, Biologie, Technologie und Elektronik wurde hier so stark verdeutlicht wie an kaum einem anderen Beispiel. Die Wichtigkeit eines solchen Gerätes, gerade in der Krebsforschung, wurde uns schnell klar. Nach einer Mittagspause begannen wir mit dem Zellenzählen und einer Apoptoseinduktion. Die einzelnen Zellen mithilfe von kleinen Gittern unter dem Mikroskop zu zählen, erforderte außerordentliche Konzentration, machte aber auch Spaß. Durch die Apoptoseinduktion versuchten wir, die Sterblichkeit der Zellen mit jeweils einer anderen Menge an Todesliganden zu erfassen. So endete der Tag im Labor, den wir mit einem Besuch im Heidelberger Zoo abrundeten.

Zuerst ging es am Donnerstag für uns in den Krebs-Informations-Dienst. Hier bekamen wir einen spannenden Vortrag zum Thema Journalismus und Wissenschaft. Anschließend erhielten wir einen Einblick in die eigentliche Arbeit des KID – Telefongespräche über das Thema Krebs. Nicht nur Betroffene oder Angehörige, sondern alle Interessierten, können beim KID anrufen. Danach ging es wieder ins Labor und wir impften eine Miniprep an. Hierbei wurde eine alkalische Lyse durchgeführt, um ein Lösen der DNA zu verursachen und anschließend die Plasmid-DANN und Restriktionsenzyme zu analysieren. Danach drehte sich alles um das Thema Apoptose – den vorprogrammierten Zelltod. Hierbei machten wir eine Messung der Durchflusszytometrie. Zum Schluss gossen wir Agarosegele. Auch dieser Tag wurde durch einen gemütlichen Abend in der Jugendherberge abgerundet.

Am Freitag ging es mit den Agarosegelen weiter und es entstanden faszinierende Bilder und Eindrücke. Zum Abschluss gab es eine kleine Feedbackrunde und einen gemeinsamen Abschied, bevor jeder für sich die Heimreise antrat.

Alles in allem, und ich denke, ich kann auch für alle anderen sprechen, hat dieses Praktikum meine persönlichen Grenzen erweitert, meine vorherrschenden Vorurteile stark in Frage gestellt und mir einen guten Einblick in die Welt der Wissenschaft gegeben.

Somerakademie 2023 mit dem Motto: „Mut – mutig denken, visionär handeln“

Anfang August verbrachten 87 TiLer*innen aus Baden-Württemberg und Bayern eine unvergessliche Woche auf dem Campus des Salem International Colleges in Überlingen. Auf der 18. Sommerakademie beschäftigten sich die Teilnehmenden mit dem Thema „Mut – mutig denken, visionär handeln“. Der Mut, die Entschlossenheit und die Risikobereitschaft junger Visionär*innen können anderen als Vorbild dienen und sie ermutigen, über den Tellerrand hinauszuschauen und mutige Schritte in Richtung einer besseren Zukunft zu unternehmen. Das sollte auf der diesjährigen Sommerakademie initiiert werden – aus mehreren Perspektiven und in verschiedenen Kursen:

Im Wirtschaftskurs beschäftigten sich die Teilnehmenden mit Entrepreneurship und damit, wie viel Mut und Risikobereitschaft unternehmerisch überhaupt sinnvoll sind. Außerdem lernten sie mit Hilfe von Szenariotechniken die wichtigsten Werkzeuge zum Unternehmertum kennen. Über visionäre KI-Ideen, die gesellschaftliche Transformation ermöglichen sollen, aber auch potenziell kritische Entwicklungen und über die Frage nach der Funktionsweise von Robotern, diskutierte der KI- und Robotik-Kurs. Im Kurs experimentelle Psychologie führten die TiLer*innen ein eigenes Forschungsprojekt durch und erkundeten so psychologische Mechanismen für Mut, Risikobereitschaft und Entscheidungsfindung.(sie erhielten einen Überblick über die Erkenntnisse der experimentellen Psychologie und diskutieren, wo die Grenze zwischen Vision und Wahnsinn liegt.) Im Medizinkurs tauchten die Teilnehmenden in die Welt der medizinischen Innovationen, mutigen Entscheidungen von Mediziner*innen und Patient*innen sowie den damit verbundenen ethischen Fragestellungen ein. Strategische Prozessführung, die zu Transformationen des Rechts beitragen, Gerichte und den Schutz von Minderheiten und der Umwelt, erkundeten die TiLer*innen im Jurakurs. Der Idee des Muthabens aus einer künstlerischen Perspektive, näherte sich der Kurs zu Literatur, Musik und Kunstgeschichte, indem (Mut-)literatur aus verschiedenen Epochen gelesen wurde. Die Teilnehmenden erhielten erstes Werkzeug, um selbst mutig die eigene Kreativität zu entfalten.

Auch das Freizeitprogramm kam nicht zu kurz: wie jedes Jahr boten die Stipendiat*innen selbst ein buntes Programm von kursübergreifenden Angeboten an. Unter anderem konnten sich die Teilnehmenden im Meditieren, Brush-Lettering, Kettenbasteln oder Aikido ausprobieren, verschiedene Sprachen lernen oder diverse Tänze üben. Auspowern konnten sie sich bei einem vielfältigen Sportangebot:  Neben Tischtennis, Bogenschießen und dem traditionellen Morgenlauf , durften auch das Fußball- Volleyball- und Basketballturnier nicht fehlen

Weitere Highlights waren die Campus-Olympiade, die jährliche Schiffs-Rundfahrt auf dem Bodensee sowie der Infotag Studium und Beruf. Beim Abend mit Gästen konnten wieder sehr inspirierende Persönlichkeiten eingeladen werden: Die Alumna Clara Schweizer erzählte davon, was es bedeutet, als junge Visionärin in der politischen Welt Fuß zu fassen und als Beraterin für Kommunen zu agieren. Prof. Olaf Morgenroth, Gesundheitspsychologe an der MSH Hamburg, teilte seine persönliche und wissenschaftliche Sicht zum Thema „Mut zum Scheitern“ und Johannes Grasser, Sportler, Speaker, Autor und Optimist, inspirierte alle mit seinem Motto „Tetraspastik, na und? Mich bremst niemand aus“. Dabei konnten alle drei Gäste auf die Auswirkungen von Visionen und Mut jedes Einzelnen auf die Gesellschaft aufmerksam machen und die Anwesenden inspirieren, sich mutig für eigene Ziele einzusetzen (und manchmal auch dabei zu scheitern).

Bei interessanten und kreativen Abschlusspräsentationen konnten die Teilnehmenden einen kleinen Einblick in die Inhalte der anderen Kurse erhalten. Anschließend schwangen alle das Tanzbein bei der inzwischen auch schon traditionellen Silent Disco und starteten so in die verbleibenden Sommerferien – ein gelungener Abschluss einer ereignisreichen und inspirierenden Woche!