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Herzlich Willkommen bei Talent im Land!

Die Geschäftsführer der Baden-Württemberg Stiftung und der Josef Wund Stiftung begrüßen die 53 neuen TiL-Stipendiatinnen und -Stipendiaten in diesem Jahr in digitaler Form im Programm. Und auch die Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann gratuliert zum Stipendium.

Einblick ins Bildungsprogramm: Jahrestreffen

Rund 120 Stipendiat:innen von Talent im Land haben Anfang Oktober 2020 einen spannenden Tag beim Jahrestreffen in der Experimenta in Heilbronn verbracht.

TiL-Jahrestreffen 2020: experimenta in Heilbronn

Alle TiL-Stipendiat*innen an einem Tag zu einem erlebnisreichen Tag zusammenzubringen, das ist das Ziel des TiL-Jahrestreffens. Immerhin 120 der 160 aktuellen Stipendiat*innen verbrachten Anfang Oktober einen Samstag im Experimenta Science Center in Heilbronn, wenn auch mit einigen corona-bedingten Einschränkungen. Ob bei einem Laborkurs, in einer Science Dome Show oder in der Ausstellung mit den vielen Mitmach- und Ausprobierstationen – auf ganz unterschiedlichen Weisen konnten sich die Stipendiat*innen naturwissenschaftlichen Themen annähern.

Bei den Laborkursen der Experimenta standen spannende Experimente und Versuche auf dem Programm. Im DNA-Labor wurde beispielsweise mit Hilfe der PCR-Technik ein Täter mittels genetischem Fingerabdruck überführt, im Robotik-Labor konnte man erste Schritte zur Programmierung eines Roboters erlernen, und beim Workshop Faszination Farbe drehte sich alles um die Entstehung und Wahrnehmung von Farben.

Wer nicht gerade in einem Laborkurs war, konnte in der übrigen Zeit auf eigene Faust die große Naturwissenschafts-Ausstellung der Experimenta erforschen. Auf vier Stockwerken gab es Hunderte von Mitmachstationen und Experimente zu entdecken, und so fand jeder etwas, um die eigenen Reaktionen oder die Geschicklichkeit zu testen, das eigene Wissen zu erweitern und den einen oder andere Aha-Moment zu erleben.

Alle Interessierten konnten außerdem einen Einblick in das Schülerforschungszentrum (SFZ) Nord-Württemberg erhalten, das an der Experimenta in Heilbronn angesiedelt ist und mit seinen Laboren für Biologie, Chemie und Physik und Technik vielfältige Möglichkeiten für junge Forscher*innen bietet, eigene Projekte umzusetzen. (Eine Übersicht über alle SFZ in Baden-Württemberg gibt es →hier).

Für viele war es der erste Besuch der Experimenta, und vermutlich nicht der letzte, denn fast alle waren begeistert von den vielen Möglichkeiten, die sich dort bieten, um sich spielerisch und interaktiv mit Naturwissenschaft auseinanderzusetzen.

Erstes Stipendiatentreffen des Jahrgangs 2020

Zur Freude aller konnte das erste Stipendiatentreffen des neuen TiL-Jahrgangs 2020 im September in der Akademie Bad Boll trotz Corona als Präsenzveranstaltung stattfinden. Wie bereits in den Vorjahren stand das Seminar unter dem Motto „Chancen bilden – auf dem Weg zu neuen Herausforderungen“.

Bei erlebnispädagogischen Kleingruppenaktivitäten, Workshops zu eigenen Zielen und Herausforderungen und dem Abendprogramm nutzten die neuen Stipendiat*innen die Zeit, um sich gegenseitig kennenzulernen und sich auf das „TiL-Feeling“ einzustimmen.

Bei der Talent-Show am zweiten Abend zeigte sich: so vielfältig unsere Stipendiat*innen sind, so vielfältig sind auch ihre Talente. Ob bei einem Vortrag über die Sportart Cricket, einer Beat-Box-Einlage, Musikstücken sowie einer Taekwondo-Vorführung – es war für alle ein toller Abend, der viel zu schnell zu Ende ging.

Für den Abschluss am Sonntag berichteten schließlich einige ehemalige Stipendiatinnen und Stipendiaten über ihre Erfahrungen mit dem Programm und gaben hilfreiche Tipps. Wir blicken zurück auf ein erlebnisreiches Wochenende, das allen Beteiligten in guter Erinnerung bleiben wird.

 

Same same but different: Sommerakademie 2020

Bereits zum 15. Mal konnten in diesem Jahr insgesamt 74 Stipendiat*innen von Talent im Land Baden-Württemberg und Bayern auf dem Campus des Salem International Colleges in Überlingen Anfang August acht unvergessliche Tage auf der Sommerakademie erleben. Gemäß des diesjährigen Mottos „same same but different – Gleichheit als Ideal, Vielfalt als Chance“ war diese Akademie durch die Corona-Situation in vielerlei Hinsicht „different“: durch das Im Vorfeld erarbeitete Hygienekonzept konnten die Kurse, die kursübergreifenden Freizeit- und Sportangebote sowie das Abendprogramm nach den Corona Abstands- und Hygieneregeln durchgeführt werden.

In diesem Jahr gab es Kurse in den Bereichen Wirtschaft, Jura, Politik & Medienwissenschaft, Künstliche Intelligenz & Robotik, Soziologie und Medizin. Thematisch deckten die Kursinhalte eine breite Palette ab und reichten von der Analyse der Bedeutung von Meinungsvielfalt in den Medien und in der Politik (Kurs Politik & Medienwissenschaft) bis hin zu Genetik und Viren (Kurs Medizin). Bei den Abschlusspräsentationen am letzten Abend der Akademie erarbeiteten die Kursteilnehmer*innen gemeinsam mit ihren Dozent*innen ein abwechslungsreiches Abendprogramm, in dem das in der Woche Erlernte kreativ auf der Bühne dargeboten wurde. Hier war von Theaterstücken bis hin zu einer von Licht und Musik untermalten Mini-Roboter-Show Einiges geboten.

Bei allem wissenschaftlichen Input durfte natürlich ein angemessener Ausgleich nicht fehlen. Im Nachmittagsprogramm wartete ein umfangreiches Repertoire an Workshops auf die Stipendiat*innen. Die angebotenen Workshops – in denen viele Stipendiatinnen selbst als Leitende aktiv wurden – spiegelten die Bandbreite der Talente unser Stipendiat*innen wider: neben Sprachkursen in Kurdisch, Türkisch und Albanisch, einer Einführung in die Philosophie sowie einem Vortrag über Raumfahrt waren auch viele sportliche Angebote dabei, die von „Workout für Ladies“ über Tanz bis hin zu Tennis reichten.

Auch das freiwillige Sportprogramm kam nicht zu kurz und bot Aktivitäten für alle Talente und Interessen. Neben exotischeren Disziplinen wie Bogenschießen, Frisbee oder Discgolf konnte Basketball, Beachvolleyball, Tennis und Fußball gespielt werden. Ihren sportlichen Ehrgeiz herausgefordert sahen die Stipendiat*innen bei einem Beachvolleyball- und einem Basketballturnier, und natürlich durfte das traditionelle Flutlicht-Fußball-Duell zwischen TiL Bayern und TiL Baden-Württemberg nicht fehlen.

Beim Abend mit Gästen reflektierte die Tübinger Schauspielerin Insa Jebens in einer One-Woman-Show das Thema Liebe und Genderrollen. In der anschließenden Podiumsdiskussion, bei der auch die Soziologin und Dozentin der diesjährigen Sommerakademie Katja Hericks mitdiskutierte, wurde das Thema von unterschiedlichen Facetten aus beleuchtet.

Zur Freude aller konnte auch in diesem Jahr die traditionelle Bootsfahrt auf dem Bodensee stattfinden. Nach den Regenschauern tagsüber blieb es am Abend trocken und ein wunderschöner Sonnenuntergang sorgte für eine schöne Atmosphäre auf dem Panoramadeck.

Alle Teilnehmenden nutzten die Gelegenheit, beim Informationsabend Studium und Beruf die anwesenden Studienfach-Vertreter*innen zu löchern und dadurch Orientierung über mögliche Bildungswege nach der Schulzeit zu erhalten. Zahlreiche Vertreter*innen von Studienförderwerken schalteten sich via Online-Konferenz dazu, sodass die Stipendiat*innen – auch ohne analogen Kontakt – die Möglichkeit hatten, in Einzel- und Gruppengesprächen wertvolle Informationen über Studienfinanzierungsmöglichkeiten aus erster Hand zu erhalten.

Atmosphärischer Höhepunkt war der Abend der Talente, der traditionellerweise von den Stipendiat*innen selbst gestaltet wird. Neben Rope Skipping, Karate, Poetry Slam und einem eigens für die Sommerakademie geschriebenen Theaterstück stellten die Stipendiat*innen ihr musikalisches Können unter Beweis: Klavier- und Saxophonspiel sowie Operngesang sorgten für Gänsehautmomente.

Ein weiteres Highlight und in dieser Form eine Premiere war eine Silent Disco am Abschlussabend: Auf den ausgeteilten Kopfhörern konnten die Teilnehmer*innen aus drei Kanälen mit unterschiedlichen Musikrichtungen auswählen. Mit auf diese Weise rot, grün und blau leuchtenden Kopfhörern konnten alle mit ausreichend Abstand und ohne Lärmbelästigung der umliegenden Anwohner unter freiem Himmel die Akademie ausklingen lassen.

 

Was will ich studieren? Das SOS-Studienorientierungsseminar 2020

Wie soll mein Weg nach der Schulzeit weitergehen? Wie stelle ich mir meine berufliche und private Zukunft vor? Viele Abiturient*innen stellen sich diese Frage spätestens, wenn die Abschlussprüfungen vor der Tür stehen. Fällt die Wahl dabei auf ein Studium, ergibt sich daraus eine weitere Frage: Welcher Studiengang passt zu mir? Aus rund 16.000 Studiengängen in Deutschland den passenden zu finden ist durchaus eine Herausforderung.

Unterstützung bei dieser wichtigen Entscheidung bekamen 35 TiL-Stipendiant*innen an einem Wochenende Ende Februar von fünf Trainer*innen vom Studienkompass beim Studien-Orientierungs-Seminar SOS in Filderstadt. Ziel des Seminars war es, den Teilnehmer*innen in Hinblick auf deren berufliche und private Zukunft eine Orientierung und einen Überblick an Möglichkeiten zu bieten.

Nach einer gemeinsamen Kennenlernrunde startete das Seminar mit einer zentralen Frage: Lohnt sich ein Studium? Trainer Baris Ünal, hauptberuflich Leiter der Studienberatung an der TU Berlin, stellte den Stipendiat*innen eine ganze Reihe von Gründen vor, die für ein Studium sprechen, und welche Voraussetzungen jemand mitbringen muss, der studieren möchte.

In den beiden folgenden Tagen entwarfen die Teilnehmer*innen in Kleingruppen eine persönliche Zukunftsvision. Wie bereits beim Seminar im Vorjahr ließen die TiL-Stipendiat*innen beim Basteln einer Zukunftsskulptur aus verschiedenen Materialien ihrer Kreativität freien Lauf. Die entstandenen Kunstwerke sollten die im Voraus identifizierten Wünsche und Vorstellungen in Hinblick auf die berufliche wie private Zukunft der Stipendiat*innen repräsentieren. Anschließend erarbeiteten die TiLer*innen in einer Coaching-Übung paarweise eigene Stärken und Schwächen und analysierten, welche äußeren Einflüsse auf ihre Studienwahl einwirken können.

Abschließend bot das Seminar am Sonntag eine Möglichkeit, die gewonnenen Erkenntnisse der eigenen Kleingruppe zu präsentieren und jede*r Teilnehmer*in erhielt ein persönliches Feedback durch die Trainer*innen und die Gruppe. Zu guter Letzt wurde das gedankliche Chaos der letzten Tage sortiert: Informationsangebote im Netz wurden vorgestellt, mithilfe derer eine fundierte Studienwahl getroffen werden kann.

 

Der Abschluss naht: Abilerncamp 2020

Das allseits beliebte Abilerncamp startete Ende Februar in die insgesamt vierte Runde. Für die 25 Noch-Stipendiat*innen bedeutete das: Endspurt in Sachen Abivorbereitung!

In einem intensiven verlängerten Wochenende in Schwäbisch Hall konnten sich die Teilnehmer*innen mit Gleichgesinnten auf die anstehenden Abschlussprüfungen vorbereiten. Unterstützt wurden die baldigen Abiturient*innen von fünf engagierten Ehemaligen, die beim Lernen mit Rat und Tat zu Seite standen und wertvolle Tipps geben konnten. Das Seminar wurde weitgehend offen gestaltet, um viel Raum für individuelles Lernen und Gruppenarbeiten in den verschiedenen Fächern zu schaffen.

Durch motivierende Impulsvorträge, kreativ gestaltete Gemeinschaftsspiele am Abend, aber auch durch entspanntes Meditieren, Tischtennis oder gemeinsame Spaziergänge an der frischen Luft wurde den Stipendiat*innen gekonnt Stress genommen und Freude bereitet. Die gezielte Einteilung der Tage in Lernphasen und Pausen half den Abiturient*innen dabei, einen individuellen Lernplan für Zuhause zu erstellen und diesen auch mit realistischen Zielen zu füllen.

Viel zu schnell endete die gemeinsame Zeit am Montag mit der Abreise.

. . . Mehmet Doymaz?

Mehmet aus dem Jahrgang 2009 hat 2012 sein Abitur bestanden und ist direkt danach ins Studium gestartet – Chemieingenieurwesen und Verfahrenstechnik am KIT in Karlsruhe sollte es sein. Inzwischen hat er seit Januar 2020 seinen Master erfolgreich abgeschlossen. Gemeinsam mit der Daimler AG und dem Fraunhofer Institut arbeitete Mehmet in seiner Abschlussarbeit im Forschungsbereich der alternativen Antriebstechnologien – ein Thema, dass gleichzeitig auch eine große Leidenschaft von ihm ist.

Während seinem Studium wurde Mehmet vom ‚Geh deinen Weg‘-Stipendium und der Hans-Böckler-Stiftung unterstützt, bei Letzterer war er in der Karlsruher Regionalgruppe aktiv. Die Auslandserfahrung hat bisher auch nicht gefehlt: Mehmet konnte durch Fulbright vier Wochen lang den amerikanischen Lebens- und Studienalltag in Kentucky kennenlernen und besuchte einen im Sommer 2016 Sprachkurs der Hans-Böckler-Stiftung in Paris. Im Sommer 2018 zog er vorübergehend nach Nancy in Frankreich, um dort ein Semester lang das Leben als Erasmusstudent kennenzulernen. Danach zog es ihn nach Stuttgart, um sein Praktikum im Bereich der Brennstoffzellentechnologie bei der Daimler AG zu machen. Zur Entspannung nebenher sind ebenfalls weiterhin private Reisen eingeplant, so erkundete Mehmet bereits Frankreich, Italien, Österreich, die Schweiz, die Niederlande oder auch Deutschland.

Obwohl Mehmet natürlich viel Zeit in sein Studium investierte, engagiert er sich sozial und gründete zusammen mit zwei weiteren Alumni, Yaroslav Yakubov und Ivo Georgiev, den gemeinnützigen Verein und die Hochschulgruppe „Sprungbrett Bildung e.V.“ in Karlsruhe, in dem er weiterhin sehr aktiv ist. Der Verein unterstützt sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche von Brennpunktschulen mit (meist) Migrationshintergrund. Das Team legt Wert auf schulische und persönliche Entwicklung durch kostenlose Nachhilfe und ein ideelles Programm, also beispielsweise Ausflüge und Workshops. Neu dieses Jahr war erstmals auch die Aufnahme von Jugendlichen aus Vorbereitungsklassen, die erst seit Kurzem in Deutschland leben. Mehmet und die anderen Aktiven bei „Sprungbrett Bildung“ erhoffen sich, „dass wir sie mit unserem Engagement sehr gut in unsere Gesellschaft integrieren können“.  Auch die anderen Mitglieder des Vereins sind meist TiL-Alumni oder noch Stipendiat*innen aus dem Raum Karlsruhe. Hilfe ist natürlich immer willkommen – unter → info@sprungbrett-bildung.de gibt es weitere Informationen.

Eine besonders tolle Bestätigung erhielt das Team um Mehmet im März 2017. Mehmet schreibt dazu: „Mit dem Projekt ‚Bildung mit Vertrauen‘ haben wir uns mit unserem Verein für ‚DeinDing‘ beim Jugendbildungspreis Baden-Württemberg 2016 beworben. Von 101 Projekten gehörten wir zur engeren Auswahl und wurden zur Preisverleihung nach Stuttgart eingeladen. Zu unserer großen Freude belegten wir mit unserem Projekt den dritten Platz! Gemeinsam mit drei Schützlingen, einigen Alumni und unseren Vereinsmitgliedern nahmen wir den Geldpreis in Höhe von 1000 € und die Sieger-Urkunde persönlich entgegen. Mit dem Geld werden wir nun neue Veranstaltungen starten und unsere Flyer und Broschüre aktualisieren.“

Herzlichen Glückwunsch an die teilnehmenden (ehemaligen) TiLer und natürlich vielen Dank besonders an Mehmet für seine erhaltene Nähe zum Programm.