. . . Tuba Aini?

Tuba Aini aus dem TiL-Jahrgang 2010 beendete 2013 erfolgreich das Abitur und begann im Anschluss direkt mit ihrem Studium der Zahnmedizin an der Goethe Universität Frankfurt (Main). Mittlerweile studiert sie im siebten Semester: „Endlich! Das bedeutet nämlich für mich: Adieu „Phantompuppen“ und Plastikzähne und hallo erster Patient. In diesem Semester werde ich alles, was ich zuvor an Theorie gelernt und an den „Phantomköpfen“ geübt habe, an Patienten durchführen.“

Für Tuba und ihre Kommiliton*innen bedeutet dies nach der Terminvereinbarung strikte Partnerarbeit in der Behandlung: da die Studierenden noch keine Vorerfahrung mit echten Patient*innen haben, beschränkt sich die Arbeit einerseits auf die sogenannte konservierende Zahnheilkunde: „Das heißt bohren, Karies entfernen, Zahn füllen, Wurzelkanalbehandlungen, professionelle Zahnreinigungen und so weiter“, sagt Tuba. Andererseits ist es entscheidend, dass der behandelnde Partner nach jedem Schritt, der erfolgreich ausgeführt wurde, den entsprechenden verantwortlichen beaufsichtigenden Zahnarzt holt, der alles absegnet. Ebenso muss Tuba natürlich selbst auch für ihre Studienpartnerin die Assistenz „spielen“.

Bis zur Behandlung an Patienten war es für Tuba ein weiter Weg: in den ersten drei Semestern belegte sie noch zusammen mit den Humanmedizinern Kurse in Anatomie, Chemie, Physik, Biochemie und Physiologie. Zusammen mit den vierten und fünften Semestern war dies der vorklinische Abschnitt des Studiums. Das letzte Jahr der Vorklinik wird dann aber bereits in der Zahnklinik absolviert, und die Vorbereitung auf das Physikum, also das erste Staatsexamen, laufen sowohl theoretisch als auch praktisch auf Hochtouren. Seit dem Frühjahr 2017, dem sechsten Semester, ist Tuba im klinischen Studienabschnitt und wurde auf die bevorstehende Behandlung an den Patient*innen vorbereitet. Bereits zu dem Zeitpunkt dürfen die ‚Zahnis‘ auch Patient*innen röntgen (Tuba: „Was die Humanmediziner nicht dürfen!“). Tuba findet „erstaunlich, wie viel man innerhalb eines Jahres in der Zahnklinik lernt und dann direkt auf die Patienten losgelassen wird“. Die Patient*innen in der Zahnklinik wissen, dass die behandelnden Studierenden sich noch in der Ausbildung befinden, „dennoch sehen sie jeden, der weiß gekleidet ist  – also uns Studierende auch -, als ‚Götter in Weiß‘ und vertrauen uns. Man trägt also große Verantwortung als Behandlerin!“

Ihren Studienalltag empfindet Tuba als recht schulähnlich, der Stundenplan sei stets prall gefüllt und mit Anwesenheitspflicht und den festen Unterrichtszeiten gibt es nicht so viele Freiheiten, wie man denken könnte. Doch: „Das Gute ist, dass man jede Menge praktisch arbeitet, sodass die Zeit relativ zügig vergeht.“

Bis zur „fertigen“ Zahnärztin liegt für Tuba dennoch noch ein Stück Weg vor ihr: „Das Studium geht insgesamt elf Semester plus zwei weitere Jahre Assistenzzeit. Das Studium ist kein Zuckerschlecken, aber es macht wirklich Spaß! Ich kann mir anschließend dann gut vorstellen, in die Oralchirurgie zu gehen, aber bis dahin ist ja noch etwas Zeit.“ Wir wünschen ihr weiterhin viel Freude und Erfolg auf dem Weg zur Zahnärztin!