Veranstaltungs-Rückblicke

Alumnitreffen 2023 in Rottweil

Am letzten November-Wochenende versammelten sich über 60 TiL-Alumni aus nah und fern zum diesjährigen Alumnitreffen in Rottweil. Ein wunderbares Wiedersehen sowohl mit “alten TiL-Hasen” als auch frischgebackenen Alumni. Das Programm bestand aus einem abwechslungsreichen Workshopangebot, Kurzvorträgen einzelner Ehemaliger sowie Berichten über die Aktivitäten von Talent im Land, des TiL-Alumni-Vereins sowie des Vereins “Sprungbrett Bildung”, in dem etliche ehemalige TiL-Stipendiat*innen aktiv sind. Atmosphärischer Höhepunkt war wie immer der traditionelle “Große Preis”, den das Team “los pollos hermanos” für sich entscheiden konnte. In den Pausen, bei einem Nachmittagsspaziergang und am Abend blieb selbstverständlich ausreichend Zeit für gegenseitigen Austausch, Kennenlernen und dem Erleben des TiL-Spirits.

Zweites Stiptreffen des Jahrgangs 2022

Nach einem Jahr konnte der TiL-Jahrgang 2022 endlich wieder als solcher zusammenfinden: Beim 2. Stipendiatentreffen Anfang November verbrachten knapp 35 TiLerinnen und TiLer in Filderstadt ein abwechslungsreiches Wochenende rund um das Thema Rhetorik und Präsentation. Unter der Leitung von Erika Magyarosi konnten die Teilnehmenden üben, selbstsicher vor einer Gruppe zu präsentieren, ein Referat zu halten und in Gesprächen gute Argumente zu formulieren. In Kleingruppen erarbeiteten sich die Teilnehmenden die Grundlagen des Debattierens und konnten das Gelernte bei der großen TiL-Debatte am Sonntagvormittag in die Praxis umsetzen. Dabei debattierte jeweils eine Pro- und eine Contra-Seite kontrovers zum Thema „Sollen Studierende elternunabhängiges BAföG erhalten?“. Die Zuschauenden analysierten währenddessen, welche Techniken umgesetzt werden konnten.

Ein weiterer Höhepunkt war der Gastvortrag am Samstagabend von Referent Markus Reiter zum Thema Neuro-Rhetorik.

Abseits des offiziellen Programms nutzten die TiLer*innen die Zeit, sich gegenseitig auszutauschen, neue Freundschaften zu knüpfen und bereits bestehende zu vertiefen.

20 Jahre Talent im Land – das große Wiedersehen

2023 feiert Talent im Land Baden-Württemberg einen runden Geburtstag – TiL ist nun 20 Jahre alt! Der Höhepunkt des Jubiläumsjahres fand am 21. Oktober in der Alten Aula und im Institut für Erziehungswissenschaft in Tübingen statt: Knapp 220 aktuelle und ehemalige Stipendiat*innen, Wegbegleiter*innen sowie Stiftungsvertreter*innen der letzten beiden Jahrzehnte feierten das 20-jährige Bestehen von Talent im Land bei der Jubiläumsveranstaltung „das große Wiedersehen“. Der Tag bot die Gelegenheit, in Erinnerungen zu schwelgen, mal wieder TiL-Luft zu schnuppern, alte Bekannte wiederzutreffen und/oder neue kennenzulernen.

Bei Brezeln und Kaffee gab es ein großes Hallo und Wiedersehen aller Ankommenden. Das TiL-Büro hieß alle Gäste in der Alten Aula herzlich willkommen, bevor die erste Workshop-Phase begann und alle Teilnehmenden einen zuvor gewählten Workshop besuchten. Das bunte Workshop-Programm wurde zum großen Teil von TiLer*innen selbst gestaltet und war so vielfältig wie die Stipendiat*innen und Alumni selbst: Die Teilnehmenden konnten sich unter anderem beim Tanzen oder Taekwondo austoben, beim Malen kreativ werden oder neue Impulse zu Anti-Rassismus oder zum Leben im Ausland erhalten. In drei verschiedenen Zeitslots wurden insgesamt knapp 30 Workshops angeboten!

Nach einer gemeinsamen Mittagspause, die zum Austauschen und Kennenlernen, aber auch für lustige Fotos mit der Fotobox genutzt wurde, stimmte TiL-Alumna Ruhev Khalil mit dem Klavierstück „Lied ohne Worte“ von Mendelssohn in den folgenden Programmpunkt ein. Nach Begrüßungsworten von Stiftungsvertreter*innen schloss die letzte von insgesamt vier TiL-Jubiläums-Gesprächsrunden die Reihe der über das Jahr verteilt stattfindenden Gesprächsrunden rund um den Themenkomplex Bildungsgerechtigkeit im gesellschaftlichen Kontext. In ihrer Rede lobte Annegret Trettin im Namen der Baden-Württemberg-Stiftung die Kraft des Programms und umriss die Geschichte von TiL. Auch Christoph Palm, Geschäftsführer der Josef Wund-Stiftung, betonte, wie gern sie TiL unterstützen und wie lohnenswert die Investition in die Bildungswege der TiLer*innen ist. Anwesend waren auch Petra Wund, die Tochter des Stiftungsgründers Josef Wund, Bernhard Schirmers von der Elisabeth-Stiftung sowie Manfred Hammer und Jochen Stockburger für die Menold Bezler Stiftung.

In der anschließenden Gesprächsrunde, die von Erika Magyarosi moderiert wurde, erörterten aktuelle und ehemalige TiLer*innen die Frage „Was macht TiL zu TiL?“. Wie lässt sich der TiL-Spirit beschreiben, warum erleben Stipendiat*innen die Förderung von TiL immer wieder aufs Neue als so etwas Besonderes? Was würden sich unsere TiLer*innen von der Politik für mehr Bildungsgerechtigkeit wünschen?

Mervenur Aydin (TiL-Jahrgang 2016), Viktor Bindewald (TiL-Jahrgang 2004) und Jothini Sritharan (TiL-Jahrgang 2012) gaben verschiedene Einblicke in ihre Zeit bei TiL, besonders prägende Erfahrungen und ihr anschließendes Engagement für mehr Bildungsgerechtigkeit. Auf einem zusätzlichen freien Stuhl nahmen immer wieder aktuelle Stipendiat*innen spontan Platz und berichteten von ihren Eindrücken aus dem Stipendium.

Im Anschluss an Kaffee und den großen TiL-Geburtstagskuchen in der Alten Aula gab es zwei weitere Workshop-Phasen, in denen die Teilnehmenden wieder die Möglichkeit hatten, ihr Wissen zu vertiefen oder Neues auszuprobieren.

Nach einem spannenden Programm mit vielfältigem Input wurde nach dem Abend-Buffet bei der Silent Disco so richtig gefeiert: Ausgestattet mit Kopfhörern konnten alle “ihre” Musik aus drei Kanälen auswählen und das Tanzbein schwingen, während gleichzeitig noch Gespräche möglich waren. Nie zuvor in der Geschichte von Talent im Land kamen so viele ehemaligen und aktuellen Stipendiat*innen einen ganzen Tag lang zusammen, so dass dieses Jubiläum allen Anwesenden noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Erstes Stipendiatentreffen des Jahrgangs 2023

Vergangenes Wochenende war es endlich so weit: Die Stipendiat*innen des neu aufgenommenen TiL-Jahrgangs 2023 und die Mitarbeitenden des TiL-Büros lernten sich beim ersten Stipendiatentreffen zum ersten Mal persönlich gegenseitig kennen. Ende September verbrachten 50 Stipendiat*innen des neuen Jahrgangs 2023 ein Wochenende in der evangelischen Akademie in Bad Boll. Das Seminar stand, wie bereits in den Vorjahren, unter dem Motto „Chancen bilden – auf dem Weg zu neuen Herausforderungen“. Neben Kennenlernspielen, Gesprächsrunden, Tänzen sowie erlebnispädagogischen Gruppenaufgaben blieb den neuen TiLer*innen am Abend genug Zeit, um sich in persönlichen Gesprächen, beim Tischkickern oder einer Runde Billard kennenzulernen. Am Samstag setzten sich die Stipendiat*innen in Kleingruppen mit ihren eigenen Zielen und Herausforderungen auseinander und konnten dabei nicht nur sich selbst, sondern auch die Mitstipendiat*innen des eigenen Jahrgangs besser kennenlernen. Die Talent-Show am Samstagabend sorgte für einige Gänsehautmomente und das typische „TiL-Feeling“. Den Abschluss am Sonntag gestalteten ehemalige Stipendiat*innen, die von ihren Erfahrungen im Programm berichteten und hilfreiche Tipps gaben. Nach einem intensiven Wochenende fiel der Abschied am Sonntagnachmittag nicht so leicht. Zum Glück aber ist es nicht mehr lang zur TiL-Jubiläumsveranstaltung im Oktober sowie der feierlichen Aufnahme des neuen Jahrgangs im November.

Somerakademie 2023 mit dem Motto: „Mut – mutig denken, visionär handeln“

Anfang August verbrachten 87 TiLer*innen aus Baden-Württemberg und Bayern eine unvergessliche Woche auf dem Campus des Salem International Colleges in Überlingen. Auf der 18. Sommerakademie beschäftigten sich die Teilnehmenden mit dem Thema „Mut – mutig denken, visionär handeln“. Der Mut, die Entschlossenheit und die Risikobereitschaft junger Visionär*innen können anderen als Vorbild dienen und sie ermutigen, über den Tellerrand hinauszuschauen und mutige Schritte in Richtung einer besseren Zukunft zu unternehmen. Das sollte auf der diesjährigen Sommerakademie initiiert werden – aus mehreren Perspektiven und in verschiedenen Kursen:

Im Wirtschaftskurs beschäftigten sich die Teilnehmenden mit Entrepreneurship und damit, wie viel Mut und Risikobereitschaft unternehmerisch überhaupt sinnvoll sind. Außerdem lernten sie mit Hilfe von Szenariotechniken die wichtigsten Werkzeuge zum Unternehmertum kennen. Über visionäre KI-Ideen, die gesellschaftliche Transformation ermöglichen sollen, aber auch potenziell kritische Entwicklungen und über die Frage nach der Funktionsweise von Robotern, diskutierte der KI- und Robotik-Kurs. Im Kurs experimentelle Psychologie führten die TiLer*innen ein eigenes Forschungsprojekt durch und erkundeten so psychologische Mechanismen für Mut, Risikobereitschaft und Entscheidungsfindung.(sie erhielten einen Überblick über die Erkenntnisse der experimentellen Psychologie und diskutieren, wo die Grenze zwischen Vision und Wahnsinn liegt.) Im Medizinkurs tauchten die Teilnehmenden in die Welt der medizinischen Innovationen, mutigen Entscheidungen von Mediziner*innen und Patient*innen sowie den damit verbundenen ethischen Fragestellungen ein. Strategische Prozessführung, die zu Transformationen des Rechts beitragen, Gerichte und den Schutz von Minderheiten und der Umwelt, erkundeten die TiLer*innen im Jurakurs. Der Idee des Muthabens aus einer künstlerischen Perspektive, näherte sich der Kurs zu Literatur, Musik und Kunstgeschichte, indem (Mut-)literatur aus verschiedenen Epochen gelesen wurde. Die Teilnehmenden erhielten erstes Werkzeug, um selbst mutig die eigene Kreativität zu entfalten.

Auch das Freizeitprogramm kam nicht zu kurz: wie jedes Jahr boten die Stipendiat*innen selbst ein buntes Programm von kursübergreifenden Angeboten an. Unter anderem konnten sich die Teilnehmenden im Meditieren, Brush-Lettering, Kettenbasteln oder Aikido ausprobieren, verschiedene Sprachen lernen oder diverse Tänze üben. Auspowern konnten sie sich bei einem vielfältigen Sportangebot:  Neben Tischtennis, Bogenschießen und dem traditionellen Morgenlauf , durften auch das Fußball- Volleyball- und Basketballturnier nicht fehlen

Weitere Highlights waren die Campus-Olympiade, die jährliche Schiffs-Rundfahrt auf dem Bodensee sowie der Infotag Studium und Beruf. Beim Abend mit Gästen konnten wieder sehr inspirierende Persönlichkeiten eingeladen werden: Die Alumna Clara Schweizer erzählte davon, was es bedeutet, als junge Visionärin in der politischen Welt Fuß zu fassen und als Beraterin für Kommunen zu agieren. Prof. Olaf Morgenroth, Gesundheitspsychologe an der MSH Hamburg, teilte seine persönliche und wissenschaftliche Sicht zum Thema „Mut zum Scheitern“ und Johannes Grasser, Sportler, Speaker, Autor und Optimist, inspirierte alle mit seinem Motto „Tetraspastik, na und? Mich bremst niemand aus“. Dabei konnten alle drei Gäste auf die Auswirkungen von Visionen und Mut jedes Einzelnen auf die Gesellschaft aufmerksam machen und die Anwesenden inspirieren, sich mutig für eigene Ziele einzusetzen (und manchmal auch dabei zu scheitern).

Bei interessanten und kreativen Abschlusspräsentationen konnten die Teilnehmenden einen kleinen Einblick in die Inhalte der anderen Kurse erhalten. Anschließend schwangen alle das Tanzbein bei der inzwischen auch schon traditionellen Silent Disco und starteten so in die verbleibenden Sommerferien – ein gelungener Abschluss einer ereignisreichen und inspirierenden Woche!

Absolvent*innenabschied 2023

Mitte Juli feierten 50 TiLer*innen ihre Abschlüsse und den Beginn eines neuen, spannenden Lebensabschnitts in der Alten Aula in Tübingen. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge feierten sie ihre Schulabschlüsse: Denn nicht nur die Schulzeit neigte sich dem Ende zu, auch die Zeit als aktive Stipendiat*innen. Die beiden Absolventen Arif Gözüdok und Schiwan Mansur stimmten mit einem traditionellen Musikstück an der Gitarre und an der Oud in den Abend ein. Im Namen der Baden-Württemberg-Stiftung beglückwünschte Annegret Trettin die frischgebackenen TiL-Alumni zu diesem Meilenstein ihres persönlichen Bildungswegs. Sie drückte ihre Bewunderung für das Durchhaltevermögen der Absolvent*innen aus und lobte die besondere TiL-Atmosphäre und ihre Gemeinschaft – die auch nach dem Stipendium bestehen bleiben kann. Im Namen der Josef-Wund-Stiftung wünschte Petra Wund den TiLer*innen alles Gute für ihre Zukunft, sowie Mut und Gelassenheit für die kommende Zeit.

Der Absolvent*innenabschied ist eine gute Gelegenheit für alle Wegbegleiter*innen und Gäste, ein bisschen TiL-Luft zu schnuppern. Einen Einblick in die vielfältigen Talente der TiL-Familie gaben einige der Noch-Stipendiat*innen: Tara Marx und ihre Schulfreundin Annika Hader verzauberten mit ihrer Geige und Cello. Asma Rahimi und Onil Malki resümierten ihre Zeit bei TiL und versuchten das Besondere von TiL und den TiL-Spirit zu beschreiben. Fatima Akhtari und Wajiha Essa brachten Stimmung in den Saal mit ihrer K-Pop-Tanzperformance, Beyza Ünlü beeindruckte die Gäste mit einem kreativen Timelaps-Video über das Ankommen türkischer Gastarbeiter*innen in Deutschland.  Arif Gözüdök stand noch einmal auf der Bühne und begeisterte mit einem selbstgeschriebenen Song über TiL.

Einen Einblick, wie es nach der Schulzeit weitergehen kann, gaben TiL-Alumni Elma Alagić und Paula Bauer mit ihren Beitrag „Von der Schule in die weite Welt: Ein Ausblick“. Zwei der unendlich vielen Möglichkeiten, die den Absolvent*innen nun offenstehen, wurden hier vorgestellt: ein Medizin-Studium in Heidelberg und ein Bundesfreiwilligendienst als Rettungssanitäterin. Beide gaben Tipps, die ihnen geholfen haben oder hätten und ermutigten dazu, viele Fragen zu stellen, sich Neues (zu) zu trauen und den Mut zu haben, einen eigenen Weg zu sehen. Aber auch die TiL-Familie soll in der Zukunft der Absolvent*innen nicht zu kurz kommen: TiL-Alumnus Amir Mehmedovski beglückwünschte die neuen TiL-Alumni im Namen des Alumni-Vereins,  stellte die Arbeit des Vereins vor und lud sie ein, sich auch nach dem Stipendium aktiv im Netzwerk im Rahmen des Alumnivereins und darüber hinaus zu engagieren.

Beim abschließenden Stehempfang an einem lauen Sommerabend vor der Alten Aula mit Fingerfood und kühlen Getränken feierten die Absolvent*innen sich, ihre Erfolge und die schöne, gemeinsame Zeit im Programm. Mit Urkunden in der Hand und einer rückblickenden Fotoslideshow auf die Erlebnisse der vergangenen Jahre endete an diesem Tag für 50 TiLer*innen die Zeit im Stipendium, doch TiL begleitet sie hoffentlich noch eine Weile auf die eine oder andere Weise weiter.

Ein Tag an der Staatsoper Stuttgart

Knapp 30 TiLer*innen verbrachten einen spannenden und intensiven Samstag im Juni an der Staatsoper in Stuttgart. Nach einem kleinen Willkommenssnack auf der Probebühne des Orchesters, erkundeten sie in zwei Gruppen das Opernhaus. Dabei konnten die Stipendiat*innen „einen Blick hinter die Kulissen werfen“ – im wahrsten Sinne des Wortes: Mit den beiden Führerinnen besichtigten sie u.a. die verschiedenen Werkstätten des Hauses, die Nebenbühne, den Fundus und die Konigsloge.

Nach einer weiteren Pause konnten sich alle Teilnehmenden bei einem Workshop selbst im Theaterspielen ausprobieren. Dabei stimmten sie sich thematisch schon für die Vorstellung von „Carmen“ ein, die abends gemeinsam besucht wurde. In kleinen Gruppen wurde das erste Szenenbild der Inszenierung weitergespielt oder die Charakterzüge der Hauptfiguren in sich wiederholenden Gesten nachgestellt. Alle hatten viel Spaß und lernten dabei die wichtigsten Figuren und die Handlung des Stücks genauer kennen. Anschließend besuchte die TiLer*innen gemeinsam die Vorstellung „Carmen“. Für viele war dies der erste Besuch einer Oper – also ein ganz besonderes Erlebnis!

Einige der Stipendiat*innen übernachteten gemeinsam in der Jugendherberge in Stuttgart und fuhren nach einem gemütlichen Frühstück am Sonntag wieder nach Hause.

Zusätzlich bot die Workshopleiterin eine Nachbesprechung via Webex an. Hier mussten alle Teilnehmenden einen Gegenstand in ihrem Zimmer suchen, der sie an die Opern-Aufführung erinnert. Anhand der Gegenstände wurden verschiedene Figuren und Requisiten der Inszenierung besprochen und diskutiert. Nach der einstündigen Onlinesitzung konnten alle das Gesehene besser einordnen. Viele TiLer*innen möchten in Zukunft gern wieder eine Oper besuchen.

Lernstoff bewältigen ohne Stress – Online-Seminar zu Lern- und Arbeitsstrategien 2023

Zusätzlich zum allseits beliebten Zeitmanagement-Seminar von Erika Magyarosi wünschten sich viele TiLer*innen ein Seminar zum Thema Lernstrategien. An einem Samstag Mitte Mai war es dann endlich so weit – Erika und 27 motivierte Stipendiat*innen verbrachten einen sonnigen Tag vor dem Laptop, um verschiedene Lerntypen und -strategien, aber auch Lesetechniken kennenzulernen und auszuprobieren.

Nach einer kleinen Einstimmungs- und Vorstellungsrunde reflektierten die TiLer*innen, welche Faktoren ihr Lernen beeinflusst, welche Wirkung u.a. die Lernumgebung und ihre Ressourcen haben, welche Herausforderungen es gibt und welche Lösungen. Anschließend definierten sie, was Lernen überhaupt bedeutet und welche Arten von Lernen es gibt. Am Ende des Vormittags konnten alle Teilnehmenden einordnen, zu welchem Lerntypen sie gehören und welches ihr Arbeitsstil ist.

Darauf aufbauend wurde konkret geübt: Erika stellte bewährte Methoden vor, mit denen das Auswendiglernen leichter gelingt. Alle probierten gemeinsam Strategien der Loci-Methode, indem sie neue Vokabeln oder die Bundespräsidenten Deutschlands lernten. Mit der Loci-Methode wird Gelerntes mit Orten assoziiert und kann so leichter abgerufen werden. Sie gehört zu der sogenannten Mnemotechnik, die viele Strategien vereint, um Gedächtnisleistungen zu erhöhen.

Am Nachmittag widmeten sich die TiLer*innen zielführendem und effizientem Lesen. Nach einer kurzen Definition und einem Überblick über die Stufen des Lesens stellte Erika die SQ 3-4 R-Methode (Survey, Question, Read, Recite und Review) vor, mit der wissenschaftliche Texte sinnvoll gelesen werden können. Aber auch “Lesebremsen” und wie sie gelöst werden können wurden diskutiert.

Nach einem so spannenden und mit wertvollen Tipps gefüllten Tag kann allen zukünftigen Aufgaben nichts mehr im Weg stehen!

Ungleichheiten in der Demokratie – lpb-Seminar 2023

Am Wochenende vom 14.-16. April kamen 32 TiLer*innen im Haus auf der Alb in Bad Urach zusammen, um der Frage auf den Grund zu gehen, wie Ungleichheiten in einer Demokratie entstehen und wie ein gerechteres Zusammenleben funktionieren könnte.

Wie sollen wir mit Armut in einem der reichsten Länder der Welt umgehen? Welche Rolle spielt der Unterschied zwischen Stadt und Land für die Chancengleichheit? Und warum gehen Bewohner*innen in ärmeren Stadtvierteln seltener zur Wahl? Wie gerecht und „sozial“ kann eine Gesellschaft sein, die auf marktwirtschaftlichen Prinzipien fußt? Mit solchen und ähnlichen Fragen beschäftigten sich die Stipendiat*innen und entwarfen in einer Kreativwerkstatt Visionen einer gerechteren Welt.

Nach einem gemeinsamen Kennenlernen am Freitagnachmittag identifizierten die Teilnehmenden Probleme von Ungleichheiten in der Demokratie. Am Samstag ging es darum, in einer Zukunftswerkstatt selbst kreativ zu werden: In thematischen Kleingruppen setzen sich die TiLer*innen zunächst damit auseinander, inwiefern Ungleichheit Auswirkungen auf Aspekte wie Bildung, politischen Einfluss, friedliches Zusammenleben oder die mentale Gesundheit hat. Danach ging es in die Utopie-Phase, in der sich alle eine gerechtere Welt in einer gemeinsamen Zukunft erträumen konnten. Die Stipendiat*innen entwickelten Visionen für ein besseres und gerechteres gesellschaftliches Zusammenleben. Anschließend präsentierten die einzelnen Gruppen das Erarbeitete.

Am Sonntag Morgen begrüßten alle Dr.in Anna Cornelia Reinhardt, Diskriminierungs- und Rassismusforscherin an der Universität Osnabrück. Frau Reinhardt beleuchtete die wissenschaftliche Seite von gesellschaftlichen Ungleichheiten und erklärte, wie individuelle, institutionelle und strukturelle Formen von Diskriminierung wirken. Gemeinsam diskutierten die TiLer*innen mit Frau Reinhardt, welche Handlungsmöglichkeiten es gibt und wie sich jede*r für ein diskriminierungsfreies Miteinander einsetzen kann.

Das Wochenende brachte alle Teilnehmenden zum Reflektieren eigener Verhaltensweisen und persönlicher Erfahrungen und motivierte alle, sich für ihre Visionen einzusetzen. An den freien Abenden kam das (Werwolf-)Spielen und die Zeit für Austausch natürlich auch nicht zu kurz!

Das SOS-Studienorientierungsseminar 2023 in Heilbronn

Jedes Jahr findet das SOS-Studienorientierungsseminar für die nächstjährigen Absolvent*innen statt. Letztes Wochenende war es wieder so weit: Insgesamt 31 TiLer*innen fanden sich in Heilbronn ein, um sich mit ihren Berufs- und Studienwünschen zu beschäftigen. Durchgeführt wird das Seminar in Zusammenarbeit mit dem Studienkompass. An dem Wochenende werden nicht nur Studiengänge vorgestellt, sondern durch eine individuellen Beratung durch eine*n Trainer*in können die Stipendiat*innen ihre persönlichen Wünsche und Ziele entdecken und formulieren.

Am Freitagnachmittag wurden alle Teilnehmenden mit Kaffee und Kuchen in der Jugendherberge begrüßt. Nach einer gemeinsamen Kennenlernrunde startete das Seminar mit einer zentralen Frage: Studieren – warum eigentlich? Trainer Baris Ünal stellte den Stipendiat*innen eine ganze Reihe von Gründen vor, die für ein Studium sprechen, aber auch, welche Voraussetzungen jemand mitbringen muss der studieren möchte und wie sich verschiedenen Studienarten eigentlich unterscheiden. Für die beiden Folgetage wurden alle Teilnehmer*innen in Kleingruppen eingeteilt, um im kleineren Kreis den persönlichen Zukunftsvorstellungen auf den Grund gehen zu können.

Am Samstag widmeten sich die TiLer*innen mit ihrem*r jeweiligen Trainer*in den eigenen Zukunftsvisionen. Ganz allgemein ging es um die Frage, was sie sich für ihre berufliche und private Zukunft wünschen und was dabei besonders wichtig ist. Parallel dazu arbeitete ein Teil der Kleingruppe an „Zukunftsskulpturen“. Mithilfe verschiedener Materialen konnten die Stipendiat*innen dabei ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Die entstandenen Kunstwerke sollten die identifizierten Wünsche und Vorstellungen in Hinblick auf die persönliche Zukunft der Stipendiat*innen repräsentieren. Nachmittags erarbeiteten die Teilnehmenden in einem paarweisen Coaching die eigenen Stärken und Schwächen – und somit wichtige persönliche Einflussfaktoren auf die eigene Studien- und Berufswahl.

Am Sonntag präsentierten die Kleingruppen ihre gewonnenen Erkenntnisse und ihre Skulpturen. Abschließend erhielt jede*r Teilnehmende von ihrem*r Trainer*in ein persönliches Feedback, bei dem die Fähigkeiten der einzelnen TiLer*innen noch einmal hervorgehoben wurde. So konnten alle gestärkt, vielleicht mit mehr Klarheit oder aber auch (positiver) Verwirrung in das zweite Schulhalbjahr starten. Zu guter Letzt wurde das gedankliche Chaos der letzten Tage noch sortiert: Informationsangebote im Netz und zu beachtende Bewerbungsmodalitäten wurden vorgestellt, die bei der Entscheidungsfindung helfen können.